Der Gewinn ist in den ersten drei Monaten auf 656 Mio USD zurückgegangen von zuvor 1,23 Mrd, wie Swiss Re am Donnerstag mitteilt. Auf dem Eigenkapital von 35,1 Mrd USD (VJ 34,8 Mrd) erzielte der Rückversicherer noch eine Rendite von annualisiert 7,5% (14,6%). Dies zeige, dass die Gruppe auch unter schwierigen Bedingungen mit Preisdruck, Niedrigzinsen und Naturkatastrophenschäden in der Lage sei, positive Renditen zu erzielen, heisst es weiter.

Die annualisierte Rendite auf Kapitalanlagen (ROI) belief sich auf 3,4% nach 3,7% im Vorjahr. Mit einer SST-Quote von 262% sei man "sehr gut kapitalisiert". Die Quote liege deutlich über der gesetzten Risikotoleranzgrenze von 220% und um einen Prozentpunkt unter Vorjahr. Damit bleibe man gut positioniert, um Wachstumschancen zu nutzen.

PREISDRUCK HÄLT AN

Beim Zeichnen von Geschäft verfolgt Swiss Re jedoch weiterhin einen "disziplinierten Underwriting-Ansatz". Die gebuchten Bruttoprämien sind um knapp 11% auf 10,2 Mrd USD gesunken und währungsbereinigt um 8,8% geschrumpft. "Wir haben auf den anhaltenden Preisdruck in unserer Branche entschieden reagiert, indem wir unrentable Geschäftsbedingungen nicht akzeptiert haben", äussert sich CEO Christian Mumenthaler in der Mitteilung dazu. Zu den verdienten Prämien werden im Q1 sowie im Q3 keine Angaben mehr gemacht.

Das wichtigste Standbein, die Sach- und Haftpflicht-Rückversicherung (P&C Re), litt unter den höheren Naturkatastrophenschäden, und so verschlechterte sich die Combined Ratio um 2,3 Prozentpunkte auf 93,3%. Hier hat Swiss Re für Debbie einen Betrag von 320 Mio USD verbucht und so fiel der Spartengewinn auf 321 Mio von 587 Mio zurück, woraus sich noch eine Eigenkapitalrendite von 10,8% (VJ 19,1%) errechnet.

Das Prämienvolumen bei P&C Re nahm um beinahe einen Fünftel auf 5,8 Mrd USD ab. Vor allem in der Region EMEA und in der Quotenrückversicherung in China habe man aufgrund des Preisdrucks bewusst auf das Zeichnen von Geschäft verzichtet. In der April-Erneuerungsrunde, in der die Vertragserneuerungen in Asien im Vordergrund stehen, nahm das Volumen des zu erneuernden Geschäfts um 2% ab. Dabei habe sich die Preisqualität weiterhin auf attraktivem Niveau von 101% bewegt.

BLICK NACH ASIEN

Die im April in Singapur gegründete regionale Tochter untermauert laut Swiss Re das Engagement in Asien. Die Kunden und Partner sollen von der Vernetzung des globalen Know-how sowie lokaler und branchenspezifischer Kenntnisse profitieren. In der neuen indischen Niederlassung in Mumbai sieht Swiss Re ebenfalls Wachstumschancen.

Auch im Erstversicherungsgeschäft für Unternehmenskunden, der Sparte Corporate Solutions, hat Swiss Re ihre Präsenz in Asien mit einer neuen Geschäftsstelle in Kuala Lumpur verstärkt. Im ersten Quartal nahmen die Bruttoprämien in der Sparte aber um 11% auf 717 Mio USD ab, die Combined Ratio verschlechterte sich auf 99,6% (VJ 90,4%), während das Ergebnis auf 55 Mio USD von 88 Mio zurückgegangen ist. Hier belastete Debbie das Ergebnis mit rund 30 Mio.

In der Sparte Life&Health (L&H) weist Swiss Re einen Gewinn von 193 Mio USD nach 244 Mio in der Vorjahresperiode aus. Einige hohe Schadenforderungen in den USA und tiefere Wechselkursgewinne schmälerten das Ergebnis. Bei Life Capital nahm das Ergebnis auf 73 Mio (321 Mio) deutlich ab, nach einmaligen Bewertungsgewinnen im Anlageportfolio im vergangenen Jahr.

Wie bereits angekündigt kommuniziert die Swiss Re am heutigen Tag erstmals für ein Zwischenquartal (Q1, Q3) nur noch die wichtigsten Eckwerte der Gruppe und zu den vier Sparten (P&C Re, L&H Re, Corporate Solutions und Life Capital) in einer Medienmitteilung. Auf die Veröffentlichung von ausführlicheren Quartalsberichten und Investorenpräsentationen wird verzichtet.

mk/rw

(AWP)