Das Schaffhauser Unternehmen erzielte 2022 einen 34,8 Prozent höheren Umsatz von 2,78 Milliarden Euro, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Währungsbereinigt entspricht dies einem Plus von 27,4 Prozent, womit das Unternehmen sein eigenes Ziel eines Wachstums von mehr als 24 Prozent erreicht und die Erwartungen der Analysten übertroffen hat.
Entscheidend zum Wachstum trugen Übernahmen bei. So kaufte SIG im letzten Jahr mit Scholle IPN und Evergreen Asia zwei grössere Firmen. Organisch, also unter Ausklammerung von Akquisitionen und Währungseffekten, nahm der Umsatz laut den Angaben um 8,0 Prozent zu. Dies sei dank einer Kombination aus Mengensteigerung und Preiserhöhungen gelungen, so die Mitteilung. Weitere Preiserhöhungen seien geplant.
Marge etwas unter Druck
Die Profitabilität konnte das Unternehmen unter anderem wegen Kosten für die Akquisitionen und der höheren Inputpreise nicht ganz halten. Die bereinigte EBITDA-Marge ging auf 23,5 von 27,7 Prozent zurück. In absoluten Zahlen nahm der bereinigte operative Gewinn jedoch zu und auch unter dem Strich resultiert mit 286,8 Millionen ein 8 Prozent höherer bereinigter Reingewinn. Die Analystenerwartungen wurden bei diesen Zahlen dennoch nur zum Teil erfüllt.
Beim nicht bereinigten Reingewinn, der auf 37,8 von 172,1 Millionen abnahm, wirkten sich laut den Angaben primär Akquistionseffekte negativ aus. Die Aktionäre sollen gleichwohl eine Dividende von 0,47 nach 0,45 Franken im Vorjahr erhalten, welche aus den ausländischen Kapitaleinlagereserven bezahlt werden soll.
Neue Ziele
Für das laufende Jahr 2023 peilt das Unternehmen währungsbereinigt ein Wachstum von 20 bis 22 Prozent an. Dabei wirken sich die Akquisitionen von Scholle IPN und Evergreen Asia nochmals aus, weil sie für zusätzliche fünf Monate bzw. sieben Monate konsolidiert werden. Das organische Umsatzwachstum werde voraussichtlich 7 bis 9 Prozent betragen, so die Mitteilung. Bei der operativen Marge strebt das Management eine Verbesserung um 50 bis 150 Basispunkte rsp. eine Spanne von 24 bis 25 Prozent an.
Bestätigt werden ausserdem die Mittelfristziele, welche unter anderem ein Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent (in LW) jährlich vorsehen sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von über 27 Prozent. Beim Wachstumsziel wird präzisiert, dass die beiden Akquisitionen nun "ein stabiles Wachstum in der oberen Hälfte dieser Spanne ermöglichen sollten".
Neue Fabrik in Indien
Dazu soll auch ein neues Werk in indischen Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat beitragen, dessen Bau am Dienstag angekündigt wurde. Es soll gegen Ende 2024 eröffnet werden und beim Start eine Kapazität von bis zu 4 Milliarden Packungen pro Jahr haben. Die Investitionskosten belaufen sich laut den Angaben auf 60 Millionen Euro.
Indien sei der weltweit grösste Markt für Milch und eines der Länder, das am meisten Saft produziert, heist es in der Mitteilung. Mit weiteren Investitionen könnte die Fabrik laut den Angaben auf eine Kapazität von bis zu 10 Milliarden Verpackungen pro Jahr vergrössert werden.
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(AWP)