Der Zinsüberschuss im Einlagen- und Kreditgeschäft des Geldinstituts, das den Grossteil seines Geschäfts ausserhalb Spaniens, etwa in Brasilien, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten macht, zog um knapp 16 Prozent auf fast 39 Milliarden Euro an. Mit diesem Plus konnten die höheren Kosten und die stark gestiegene Risikovorsorge mehr als kompensiert werden. Die Anteilseigner profitieren durch eine erhöhte Dividende vom Gewinnanstieg. Zudem kaufte die Bank zuletzt viele eigene Anteile zurück und steigerte damit rechnerisch den Gewinn je Aktie.
Die Aktionäre konnten sich zuletzt über hohe Kursgewinne freuen. Seit dem Herbst 2022 legte der Kurs um rund 40 Prozent auf den höchsten Stand seit knapp einem Jahr zu. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 57 Milliarden Euro ist die Santander nach der BNP Paribas die zweitwertvollste Bank der Eurozone. Händler und Analysten lobten die Zahlen der Bank. Diese habe die Erwartungen in fast allen Punkten übertroffen. Goldman-Sachs-Analyst Chris Hallam hob zudem den Ausblick positiv hervor. Dieser dürfte seiner Einschätzung nach dazu führen, dass die Konsensschätzungen deutlich steigen dürften.
Santander-Chefin Ana Botin, die aus einer der Gründerfamilien der Bank kommt, peilt im laufenden Jahr weiter ein profitables Wachstum an. So sollen die Erträge zweistellig zulegen, die Eigenkapitalrendite bei mehr als 15 Prozent liegen und die Aufwandsquote zwischen 44 und 45 Prozent liegen und damit weiter sinken.
Mit diesen Zielen gehört die Santander zu den führenden Grossbanken Europas. Im vergangenen Jahr stieg die Eigenkapitalrendite um 1,4 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent. Den höchsten Gewinnzuwachs verzeichnete die Bank in Europa. Hier legte der Gewinn auf vergleichbarer Basis um 38 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zu. Damit steuerte Europa rund ein Drittel und damit den grössten Anteil zum Gewinn des Konzerns bei./zb/knd/mis
(AWP)