Zum Vergleich: Ein Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium für die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie sieht 2030 in Deutschland einen Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden. Das Ministerium geht davon aus, dass ein erheblicher Teil davon dauerhaft importiert werden muss. In Wilhelmshaven soll das grüne Ammoniak von internationalen BP-Projekten nach Wilhelmshaven geliefert werden.

Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des NWO-Mineralölterminals in Wilhelmshaven aufbauen, an dem BP bereits beteiligt ist. Das Unternehmen schlägt ausserdem vor, bestehende, ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipelines für den Wasserstofftransport umzurüsten. "Der kohlenstoffarme Wasserstoff könnte dann zu Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren geliefert werden", hiess es.

BP sieht die Anlage als Bestandteil seiner weltweiten Wasserstoffaktivitäten: "Aktuell bauen wir eine Reihe von Wasserstoff- und Ammoniakexportstandorten im Nahen Osten, in Afrika und in Australien auf. Diese könnten in den kommenden Jahren einen Teil der europäischen Nachfrage decken", sagte Felipe Arbelaez von BP laut der Mitteilung.

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) äusserte sich positiv zu den Überlegungen. Das "neue Wasserstoffzentrum von BP" treibe die Energiewende in Deutschland weiter voran und stärke Wilhelmshaven als wichtige Drehscheibe für den Import regenerativ erzeugter, grüner Energie, sagte er laut der Mitteilung./tob/DP/stw

(AWP)