Die Aktie stieg auf die Nachrichten hin in den USA nachbörslich um zwischenzeitlich 13 Prozent. Umsatz und Bruttomarge des US-Sportartikelherstellers hätten die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb Jefferies-Analyst Randal Konik in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.

Die Entwicklung bei Nike gab auch den in diesem Jahr gebeutelten deutschen Sportartikelherstellern Auftrieb. So stieg die Adidas -Aktie am Mittwoch um gut sieben Prozent, der Kurs des Rivalen Puma legte als Dax-Spitzenreiter sogar um gut acht Prozent zu. Beide Titel haben in diesem Jahr etwa die Hälfte an Wert verloren.

In den drei Monaten bis Ende November legte der Umsatz von Nike im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar (12,5 Mrd Euro) zu, wie der Adidas- und Puma-Konkurrent nach US-Börsenschluss in Beaverton mitteilte. Dabei übertrafen mit Ausnahme von China die Umsätze in allen Regionen die Erwartungen deutlich.

Ganz spurlos gehen die hohe Teuerung und tendenzielle Kaufzurückhaltung von Kunden allerdings auch an Nike nicht vorbei. Die Lagerbestände nahmen im zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43 Prozent zu. Inzwischen sitzt der Konzern auf unverkauften Waren im Wert von 9,3 Milliarden Dollar. Das Management begründete den Anstieg auch mit "abnormal" niedrigen Beständen im Vorjahr. Damals hatten Corona-Beschränkungen im wichtigen Produktionsstandort Vietnam sowie lange Transportzeiten für massive Störungen im Einzelhandel weltweit gesorgt.

Der Nettogewinn stagnierte bei rund 1,3 Milliarden Dollar, übertraf die Markterwartungen jedoch ebenfalls deutlich. Die im Markt viel beachtete Bruttomarge fiel um drei Prozentpunkte auf 42,9 Prozent. Dies lag an massiven Rabattaktionen des Unternehmens, um die vollen Läger zu leeren, insbesondere in Nordamerika. Schwierig lief es für Nike zudem weiter in China, wo die Null-Covid-Politik der Regierung die Geschäfte ausbremste.

Das positive Momentum hielt zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts den Angaben zufolge an. So hätten sich die Umsätze in den ersten Wochen im Dezember ebenfalls stark entwickelt, trotz eines weiter stark durch Preisnachlässe gekennzeichneten Marktes, sagte Finanzchef Matt Friend in einer Telefonkonferenz. Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwartet der Konzern eine währungsbereinigte Umsatzsteigerung von 13 bis 15 Prozent. Die Bruttomarge dürfte hingegen um 2,0 bis 2,5 Prozentpunkte sinken.

Jefferies-Analyst Konik geht unterdessen davon aus, dass künftig die Probleme bei Nike mit den Lagerbeständen und im Zusammenhang mit China nachlassen. Dadurch dürften auch die Margen wieder steigen, ergänzte der Experte./nas/tav/jha/

(AWP)