Miuccia Prada und Raf Simons, die kreative Doppelspitze des Labels, übernehmen von den Brautkleidern die mit Applikationen, dreidimensionalen Ornamenten oder Fransen verzierte Rockpartie. Und kombinieren sie zum Beispiel mit einem schlichten Pulli. Andere Einflüsse kommen aus der Uniform, den militärischen wie den zivilen, etwa von Krankenschwestern. Sie fanden ihren Weg in der Form von strengen Hemden und Kleidern sowie Parkas und Dufflecoats auf den Laufsteg. Dekolletés werden hin und wieder von kontrastierenden Kragen akzentuiert, einige Kleider mit Schleppendetails versehen. In den Silhouetten variieren Oversized-Formen mit wattierten Flächen und einer bleistiftschlanken Linie.
"In der Kollektion ging es darum, die verschiedenen Facetten von Schönheit zu würdigen, sie im Alltäglichen zu entdecken. Und sich um Menschen zu kümmern, wie es Krankenschwestern tun, ist etwas sehr Schönes", so erklärte sich Miuccia Prada im Begleittext der Kollektion.
Die Wurzeln von Etro liegen in Stoffen und Drucken, allen voran das Paisley. Diese Tradition griff Marco De Vincenzo, der Kreativdirektor des italienischen Labels, auf und übertrug sie auf präzise Schnitte und Silhouetten. So zeigte er am Mittwochabend unter anderem bauschige Kleider zu grobem Strick oder androgyne Hosen und Westen in Kombination mit Seidenblusen. Fransen am Saum von dicken Poloshirts und Schals sowie Decken, die um leichte Kleider gewickelt sind, symbolisieren Gemütlichkeit.
In den kommenden Tagen stehen nun noch weitere Hochkaräter der italienischen Mode auf dem Programm der Mailänder Fashion Week. So werden unter anderem noch Dolce & Gabbana, Gucci und Giorgio Armani ihre neuesten Damenkollektionen präsentieren./axb/DP/he
(AWP)