Der GV-Antrag erfordere eine Zweidrittelmehrheit der an der Generalversammlung vertretenen Aktionärsstimmen. Aufgrund der Ablehnung von Raiffeisen sei es daher unwahrscheinlich, dass dieser Beschluss angenommen werde, schrieb Leonteq weiter. Denn Raiffeisen halte derzeit rund 29 Prozent der Leonteq-Aktien.
Grund für die Ablehnung von Raiffeisen seien Vorbehalte gegenüber den vorgeschlagenen künftigen Rechten des Verwaltungsrats von Leonteq. Konkret sei von Raiffeisen die Möglichkeit kritisiert worden, neue Aktien im Ausmass von bis zu 10 Prozent des Aktienkapitals auszugeben, mit der Möglichkeit, das Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre unter bestimmten Bedingungen auszuschliessen.
Ferner habe Raiffeisen Vorbehalte hinsichtlich der möglichen negative Auswirkungen auf den Streubesitz der Aktien von Leonteq geäussert. Diese Auswirkungen beziehen sich auf eine vorgeschlagene Kapitalherabsetzung innerhalb des zur Einführung vorgeschlagenen Kapitalbandes um bis zu 50 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren. Aktuell liegt der Streubesitz von Leonteq laut Communiqué bei 62,8 Prozent.
Die wahrscheinliche Ablehnung des Traktandums hätte indirekt auch Auswirkungen auf das Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 18 Millionen Franken. Es wird voraussichtlich von Anfang April 2023 bis Ende Dezember 2023 laufen. Für den Fall, dass die Abstimmung über das Kapitalband an der GV nun nicht die erforderliche Mehrheit erreiche, wolle man an einer künftigen GV eine Kapitalherabsetzung für die im Rahmen des Programms zurückgekaufen Aktien beantragen, hiess es.
Verwaltungsrat steht hinter Vorschlägen
Alle Traktanden, die den Aktionären von Leonteq für die GV unterbreitet wurden, wurden laut Communiqué zuvor von allen Mitgliedern des Verwaltungsrats einstimmig unterstützt, betonte der Derivate-Spezialist im Communiqué. Man sei überzeugt, dass eine Kapitalherabsetzung durch mögliche Aktienrückkäufe eigentlich allen Aktionären zugute kommen würde, also auch der Raiffeisen. Mit dieser, sowie allen anderen Aktionären, wolle man nun einen konstruktiven Dialog führen, so Leonteq.
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(AWP)