Wie Freenet am Mittwochabend nach Börsenschluss in Büdelsdorf bei Hamburg mitteilte, kletterte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im ersten Quartal im Jahresvergleich um 8,5 Prozent auf gut 128 Millionen Euro. Damit fiel das Plus mehr als doppelt so hoch aus wie der Umsatzzuwachs von 3,4 Prozent auf knapp 638 Millionen Euro. Grund dafür sind höhere Erlöse mit Dienstleistungen, etwa Mobilfunk oder auch Internet, aber auch der Vertrieb von TV-Produkten.
Denn obwohl Kunden die meisten angebotenen Fernsehsender auch frei empfangen können, griffen sie im ersten Quartal verstärkt zum Freenet-Produkt waipu.tv: Gegen Bezahlung können Kunden dann über das Internet streamen. Mittlerweile lassen sich mehr als eine Million Menschen davon locken, und wenn es nach dem Vorstand geht, soll es noch weiter bergauf gehen. Das entsprechende Segment TV und Medien legte um fast ein Zehntel zu.
Die werthaltigeren Serviceumsätze sollen nach dem Willen der Manager ebenfalls zulegen - was allerdings nicht jedem Kunden gefallen dürfte. Bisher verlangt Freenet für Internet über LTE oder DSL 29,99 Euro im Monat. Damit könnte aber schon bald Schluss sein, die Preise werden im dritten Quartal wahrscheinlich um fast 17 Prozent auf 35 Euro erhöht, wie es hiess. Zugleich will Freenet dann auch Internet per Kabel und Glasfaser anbieten.
Unter dem Strich verdiente Freenet im ersten Quartal wegen deutlich höherer Ertragssteuern mit 18,2 Millionen Euro aber weniger - ein Jahr zuvor waren es noch 22,5 Millionen. Für das laufende Jahr bleibt der Vorstand bei seinem Ziel, ein operatives Ergebnis von 480 bis 500 Millionen Euro und einen freien Mittelzufluss von 250 bis 270 Millionen Euro zu erreichen.
Freenet besitzt kein eigenes Mobilfunknetz, sondern mietet sich bei anderen Anbietern ein und labelt die Leistungen dann als eigene Produkte./ngu/mis/zb
(AWP)