Die EZB gibt den Instituten bis Ende 2023 Zeit, die diesbezüglichen Risiken in puncto Unternehmensführung und Strategie zu berücksichtigen und das Risikomanagement anzupassen. Einige Banken planten zwar bereits den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft und hätten dazu mit ihren Kunden Kontakt aufgenommen, teilte die EZB am Mittwoch mit. Bei den meisten Instituten überwiege indessen "immer noch ein abwartender Ansatz".

Die EZB drängt die Banken sicherzustellen, dass sie mit Verlusten durch extremes Wetter ebenso fertig werden können wie mit etwaigen Insolvenzen von Unternehmen, die von höheren CO2-Emissionspreisen oder verschärften rechtlichen Rahmenbedingungen stark betroffen sind.

Klima-Stresstest der EZB

Im Juli hatte der erste grosse Klima-Stresstest der EZB gezeigt, dass die Banken durch zunehmende Naturkatastrophen und tiefgreifende Veränderungen in allen Branchen mit möglichen Belastungen in Höhe von 70 Milliarden Euro rechnen müssen. Im Juni signalisierte die EZB die Forderung an die Branche, bis Ende 2024 alle Erwartungen in Bezug auf Klimarisiken zu erfüllen. 

Als ersten Meilenstein sollen die Kreditinstitute sicherstellen, dass sie Klima- und Umweltrisiken angemessen kategorisieren und bis März nächsten Jahres eine vollständige Bewertung der Auswirkungen auf ihre Geschäfte vornehmen, so die EZB.

«Verbindliche qualitative Anforderungen»

Bei ihrer jährlichen Überprüfung der Risiken, denen Einzelbanken ausgesetzt sind, hat die EZB mehr als 30 Instituten "verbindliche qualitative Anforderungen" auferlegt. Bei einer "kleinen Anzahl von Banken" wirkte sich auch das Ergebnis des diesjährigen Klimastresstests auf die in diesen Risikobewertungen verwendeten Punktzahlen aus. Die Zahlen haben Einfluss auf die Kapitalanforderungen an die Banken.

(Bloomberg)