An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die BBVA-Aktie legte bis zum Nachmittag um fast fünf Prozent auf 6,766 Euro zu und war damit zweitstärkster Titel im Eurozonen-Index EuroStoxx 50 . Branchenexperte Benjie Creelan-Sandford vom Analysehaus Jefferies rechnet mit einem weiteren Kursanstieg. Die Prognosen für 2023 seien optimistisch, schrieb er am Morgen. Dies gelte vor allem für die Aussagen zum mexikanischen Markt. Auch bei der Kapitalausstattung habe die Bank gut abgeschnitten.
In Mexiko erwirtschaftete BBVA fast zwei Drittel des Gewinns: Rund 4,2 Milliarden Euro des Überschusses stammten aus dem lateinamerikanischen Land. Im Heimatmarkt Spanien verdiente die Bank knapp 1,7 Milliarden Euro.
Dass es so kam, verdankte das Institut vor allem höheren Zinseinnahmen. Der Zinsüberschuss sprang im Vergleich zum Vorjahr um gut 30 Prozent auf knapp 19,2 Milliarden nach oben. Das Geschäft mit Krediten zog kräftig an. Der Provisionsüberschuss legte immerhin um zwölf Prozent zu, sodass die gesamten Erträge um 18 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro wuchsen. Allerdings kletterten auch die Betriebskosten um 13 Prozent nach oben.
Für das neue Jahr stellte BBVA-Chef Onur Genc weiter steigende Einnahmen in Aussicht: Die Kernerträge aus Zins- und Provisionsüberschuss sollen um einen mittleren Zwanziger-Prozentsatz wachsen. Allerdings dürfte der Anteil gefährdeter Kredite mit rund einem Prozent etwas höher ausfallen als im vergangenen Jahr.
Vom Gewinn des Jahres 2022 will die Bank drei Milliarden Euro an die Anteilseigner zurückführen. So soll die Dividende um 39 Prozent auf 43 Cent je Aktie steigen - bestehend aus der bereits im Oktober gezahlten Dividende von 12 Cent und einer Schlussdividende von 31 Cent. Zudem will das Institut für 422 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen./stw/nas/mis
(AWP)