In der Ukraine sei BASF weiterhin im Agrarbereich tätig, sagte Wagner. Etwa 60 bis 70 Prozent der Landwirtschaft laufe normal, der Rest sei stark vom Krieg beeinträchtigt. Allerdings sei viel Ware aus dem Vorjahr noch auf Lager und vor allem in den Betrieben in der Ukraine. Dies betreffe vor allem Weizen. Mangels logistischer Möglichkeiten sei es nicht so einfach, Ware aus dem Land zu bekommen. Dem stehe vor allem die Blockade des Hafens von Odessa im Weg. Wenn die neue Ernte komme, gebe es zudem Schwierigkeiten mit der Lagerhaltung. Dies führe zu Versorgungsengpässen und hohen Preisen für Weizen. Die Ukraine gehört zu den grössten Exporteuren von Weizen und Sonnenblumenöl.

Höhere Preise für Landwirte seien für das BASF-Geschäft generell gut, weil die Kunden bereit seien, mehr zu investieren, räumte Wagner ein. "Wir hatten moderate Preissteigerungen, aber nicht so stark wie in der Düngemittelindustrie."

Auf der anderen Seite habe BASF steigende Kosten, da Vorprodukte teurer werden, erläuterte der Manager. Dazu zählten Chemikalien, Verpackungen und Transportleistungen, deren Preise sehr stark gestiegen seien. Im internationalen Verkehr bekomme man kaum noch Container, um Waren zu verschiffen. Dadurch seien die Wertschöpfungsketten für Produkte sehr deutlich beeinträchtigt. Nicht jedes Produkt stehe immer genau zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung, wie es in der Menge gebraucht werde.

Derweil bestätigte BASF sein Umsatzziel für neue Produkte im Geschäft mit der Landwirtschaft. Bis 2031 peile das Unternehmen hier Erlöse von mehr als 7,5 Milliarden Euro an, sagte Wagner. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge bei wichtigen Nutzpflanzen wie Weizen, Raps, Soja, Mais, Baumwolle, Reis sowie Obst und Gemüse. Bis 2028 sollen acht neue Wirkstoffe auf den Markt kommen. Im vergangenen Jahr gab BASF rund elf Prozent des Segmentumsatzes für Forschung und Entwicklung aus./mne/stw/jha/

(AWP)