Kurz vor 15.40 Uhr verlieren Aryzta 8,7 Prozent auf 0,911 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,5 Prozent im Minus liegt. Das Tageshoch markierten Aryzta eine knappe halbe Stunde nach Handelsstart bei 1,065.

Analysten sehen keinen klaren Hinweis darauf, warum die Aryzta-Titel verkauft werden. "Eigentlich war der Newsflow heute gut und es wäre eine positive Entwicklung am Markt zu erwarten gewesen", sagte Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank gegenüber AWP. 

Schwendimann hatte Aryzta schon Mitte September auf "Marktgewichten" von "Übergewichten" heruntergestuft, worauf die Aktien um knapp 9 Prozent einbrachen. Nach der verglichen mit anderen Lebensmittelunternehmen und auch verglichen mit dem Gesamtmarkt SPI stabileren Kursentwicklung 2022 sehe er ein ausgeglichenes Chancen-/Risikenverhältnis, hat er die Abstufung begründet. Die Kurs-Chancen eines weiteren mittelfristigen Turnarounds stünden einer kurzfristig fairen Bewertung (eine solche läge laut dem Analysten bei 1,03 Franken), den steigenden Zinsen sowie einem unsicheren Wirtschaftsumfeld gegenüber.

Doch warum die Aktien nun erneut auf den Verkaufslisten landen, sei unklar. "Es ist vorstellbar, dass manche Marktteilnehmer im Vorfeld positiv eingestellt waren und nun etwas enttäuscht sind, weil sie sich genauere Zahlen für das laufende Jahr erhofft haben", sagt er. So habe das Management heute zwar erklärt, man wolle eine weitere Verbesserung der Ergebnisse erzielen im laufenden Jahr, konkrete Zahlen wurden jedoch nicht genannt. Auch in Bezug auf den Kostenanstieg und die höheren Energiekosten für das laufende Jahr sagte das Management nichts Genaues, was allerdings angesichts der aktuellen Lage auch verständlich sei, wie Schwendimann sagt. Das starke Management sei ein wichtiger Faktor, damit Aryzta das schwierige Umfeld weiterhin erfolgreich meistern könne, so der Analyst.

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(AWP)