Helion gilt als "Pionier" auf dem Schweizer Photovoltaik-Markt und gehört aktuell noch zu einer Schweizer Tochter des französischen Bauunternehmens Bouygues. Ab November wird Helion mit seinen 450 Mitarbeitern aber in den neu geschaffenen Geschäftsbereich Energy & Mobility der Amag-Gruppe integriert. "Wir rechnen damit, dass Helion dieses Jahr rund 100 Millionen Umsatz schreiben wird", sagte Amag-Geschäftsführer Helmut Ruhl an einer Medienkonferenz.

Von der Übernahme verspricht sich Amag aber nicht nur mehr Umsatz - sondern auch mehr Nachhaltigkeit. "Aktuell sind rund ein Viertel der Schweizer Autos Steckerfahrzeuge", sagte Ruhl. Und der Anteil Elektroautos nimmt ständig zu.

Bis 2030 sollen auch bei Amag 70 Prozent aller verkauften Fahrzeuge batterieelektrisch sein. Und ab 2040 will Amag dann nur noch E-Autos verkaufen.

Strom gleich mit dazu

Der Autohändler will seinen Kunden in Zukunft aber nicht nur Elektroautos liefern - sondern auch gleich den Strom dazu. Und zwar so regional und CO2-arm wie möglich. Genau da kommt Helion ins Spiel. Das Unternehmen hat aktuell Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen im Portfolio.

Dass Amag somit über Helion neu nicht nur Solaranlagen sondern auch Wärmepumpen verkauft, scheint auf den ersten Blick unlogisch. Die Idee dahinter: "Wenn unsere Privatkunden für das Elektroauto gleich eine Solaranlage installieren, wollen wir ihnen das Gesamtpaket bieten können - also auch Wärmepumpen", erklärt Ruhl.

Mit mehr Elektroautos steigt aber auch die Nachfrage nach Strom. Amag rechnet damit, dass der Strombedarf der Elektromobilität bis 2030 auf 4 Terrawattstunden von aktuell 0,3 Terrawattstunden ansteigen wird. Der Anteil des Marktführers Amag wird 2030 dabei auf 1,3 Terrawattstunden geschätzt. "Diesen Anteil wollen wir mit Helion mindestens zubauen können", so Ruhl.

Strom speichern mit Batterien

Amag will sich auch in der sogenannten Sektorkopplung engagieren. Elektroautobatterien können nämlich als kurzfristige, dezentrale Energiespeicher dienen. In Zukunft wollen die beiden Unternehmen deshalb zusammen eine Lösung liefern, um das Elektroauto als Speicher zur besseren Nutzung des Solarstroms und als Pufferspeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes zu nutzen.

Aktuell beschäftigen den Autoimporteur aber stromtechnisch noch ganz andere Sorgen. Aktuell ist die Gefahr einer Strommangellage im Winter hoch - Schuld daran sind die stark steigenden Energiepreise aufgrund des Ukrainekriegs. "Wir stellen deshalb gerade unsere Pläne zusammen, wie wir 15-20 Prozent Strom sparen können", sagte Ruhl.

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(AWP)