Der neue Vorstandschef Björn Gulden kündigte an, das Unternehmen arbeite intensiv daran, eine Lösung für die noch vorhandenen Produkte aus der mit Kanye West hergestellten, hochpreisigen Produktreihe "Yeezy" zu finden. "Sie zu verbrennen, wäre nicht sinnvoll", sagte Gulden. Denkbar erscheine ein Verkauf mit anschliessendem Spenden der Erlöse an Betroffene der Äusserungen des Musikers. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.

Der Verzicht auf die Zusammenarbeit mit dem US-Rapper nach dessen zum Teil antisemitischen Äusserungen kostet Adidas Umsätze in Höhe von bis zu 1,2 Milliarden Euro und Gewinne von bis zu 700 Millionen Euro. Die finanziell belastende Entscheidung sei richtig gewesen, sagte Ines Straubinger für die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW). Die DSW verweigerte wie weitere Aktionärsvertreter die Entlastung des Vorstandes.

Die juristischen Auseinandersetzungen sowohl mit West als auch mit Investoren, die Adidas ein zu zögerliches Vorgehen vorwerfen, stünden noch ganz am Anfang, hiess es am Donnerstag.

Gulden kündigte an, das ins Schlingern geratene Unternehmen wieder auf Kurs bringen zu wollen. Er machte jedoch wenig Hoffnung auf eine schnelle Korrektur. Es mache keinen Sinn, kurzfristige Erfolge zu verkünden. Stattdessen müsse langfristig auf eine vernünftige Marge hingearbeitet werden. "Lasst uns mit zehn Prozent zufrieden sein, wir müssen nicht 17 Prozent machen", betonte er mit Blick auf die Gewinnmarge./dm/DP/zb

(AWP)