Als Gründe für den Verlust nannte Covestro Abschreibungen auf Anlagevermögen in Höhe von 470 Millionen und Wertberichtigungen von Steuerforderungen von 250 Millionen Euro.

"Die Geschäftsentwicklung von Covestro im vergangenen Jahr wurde deutlich von den drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, der hohen Inflation und einer sich abschwächenden Weltwirtschaft beeinflusst", sagte Vorstandschef Markus Steilemann laut Mitteilung. Finanzchef Thomas Toepfer führte zudem das "rezessive Umfeld" und die ausserplanmässigen Abschreibungen an und verwies auf die schwierige wirtschaftliche Lage in Europa.

Trotz aller Probleme steigerte Covestro den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr den Angaben zufolge um rund 13 Prozent auf den Rekordwert von knapp 18 Milliarden Euro. Damit verfehlte der Konzern die durchschnittliche Analystenprognose nur knapp. Doch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von gut 1,6 Milliarden Euro fiel nur etwas mehr als halb so hoch aus wie im aussergewöhnlich guten Vorjahr - und lag zudem unter der bereits gekappten Prognose des Vorstands. Dieser hatte zuletzt noch 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten bereits etwas weniger erwartet als die jüngste Zielsetzung des Managements.

Allerdings übertraf der freie operative Barmittelzufluss mit etwa 130 Millionen Euro den Angaben zufolge sowohl das ebenfalls eingedampfte Ziel des Vorstands als auch die Prognosen von Experten. Finanzchef Toepfer wertete diese Entwicklung und den Rekordumsatz als positives Zeichen. Die Bilanz des Konzerns sei "sehr solide aufgestellt" und der Konzern damit auch für eine längere Konjunkturschwäche gewappnet. Den Geschäftsbericht will Covestro am 2. März veröffentlichen./stw/men/nas

(AWP)