In den letzten Wochen hatten bereits Spekulationen die Runde gemacht, dass der Börsengang nach hinten verschoben werden könnte. Das Unternehmen beobachte die Marktsituation nun aufmerksam, hiess es. Und man sei weiter entschlossen, das Unternehmen an die Schweizer Börse zu bringen - aber erst, wenn die Marktbedingungen konstruktiv sind.

Die Sparte E-Mobility werde derweil ihren geplanten Wachstumskurs fortsetzen, hiess es weiter. Zuvor hatte ABB bereits mitgeteilt, dass allfällige über einen Börsengang zufliessende Mittel in organisches Wachstum und Zukäufe fliessen sollen.

Geeignete Übernahmeziele sieht das Unternehmen insbesondere im Bereich Software. Erst vor kurzem hat ABB E-Mobility die Beteiligung an der chinesischen Chargedot, einem Anbieter von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, auf 80 Prozent erhöht. Darüber hinaus werde gegenwärtig eine neue eigenständige Identität unter der Marke ABB für E-Mobility entwickelt, ergänzte das Unternehmen am Montag.

Starkes Wachstum

Der Umsatz des Geschäftsfelds, das zum Beispiel Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge aller Art umfasst, erreichte im Geschäftsjahr 2020 rund 220 Millionen US-Dollar, was im Vergleich zum Gesamtumsatz von ABB relativ wenig ist. Seit 2016 wächst die Division allerdings in rasantem Tempo, nämlich durchschnittlich um 50 Prozent im Jahr.

CEO Björn Rosengren ging im vergangenen Frühjahr davon aus, dass der Bereich E-Mobilität auch in den nächsten 5 bis 10 Jahren stark wachsen wird. Deshalb biete ein Börsengang für dieses Geschäft eine geeignetere Wachstumsplattform, hatte er gesagt.

CEO von ABB E-Mobility ist Frank Mühlon. Zum Verwaltungsratspräsidenten ernannte ABB unlängst Michael Halbherr. Dieser ist Gründer, Investor und VR-Mitglied mehrerer Startup-Unternehmen sowie der Vontobel Holding und der Zurich Insurance Group in der Schweiz.

Keine Neuigkeiten gab es in der Meldung zur Zukunft der Sparte Turbocharging (Accelleron). Für diese ist bekanntlich eine Ausgliederung oder ein Verkauf geplant.

kw/tv

(AWP)