Die grössten Sorgen bereiteten zwei Feuer in den Gemeinden Chaves und Murça im Bezirk Vila Real östlich der Metropole Porto im Norden des Landes. Allein bei diesen beiden Bränden waren den Angaben zufolge mehr als 900 Einsatzkräfte tätig. Bei der Bekämpfung dieser Feuer habe man zuletzt aber grosse Fortschritte gemacht, hiess es. Wegen der Brände der vergangenen Tage mussten nach Angaben des ANEPC 1055 Menschen ihre Siedlungen verlassen. Es habe mindestens drei Tote und 223 Verletzte gegeben, sechs davon Schwerverletzte.
Portugal wird seit Monaten von einer Dürre heimgesucht, die im Zusammenspiel mit starken Winden und weiteren Naturphänomenen den Ausbruch und die Ausbreitung von Waldbränden begünstigt. Nach jüngsten Angaben des portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPMA) erleidet derzeit etwa 98 Prozent des Territoriums eine schwere bis extreme Trockenheit. Die Regierung in Lissabon führt deshalb Kampagnen zur effizienten Nutzung von Wasser durch.
Zudem herrscht seit Anfang Juli eine Gluthitze, bei der Temperaturen bis zu 47 Grad gemessen wurden. Es wird vermutet, dass die Hitze neben vielen anderen Problemen auch zu einer sogenannten Übersterblichkeit geführt hat. Für die Zeit zwischen dem 7. und dem 18. Juli meldete das Gesundheitsministerium in Lissabon nämlich 1063 Sterbefälle mehr als im Vorjahreszeitraum.
In welchem Ausmass diese Übersterblichkeit mit der Hitze zu tun hat, steht aber nicht fest. So gab es bereits im Juni in Portugal deutlich mehr Sterbefälle als im Vorjahresmonat, obwohl da noch keine Gluthitze herrschte. Die Temperaturen gingen in den vergangenen Tagen zwar etwas zurück, sollen aber ab Samstag wieder ansteigen./er/DP/ngu
(AWP)