Die Kerninflation, die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise aussen vor lässt, stieg sogar von 6,3 auf 6,6 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 40 Jahren. Laut Ministerium wurde die Gesamtinflation am deutlichsten durch die Mieten, Lebensmittel und Medizinprodukte getrieben. Vor allem die deutlich steigenden Mieten bereiten Ökonomen schon seit einiger Zeit Kopfzerbrechen, da sie viele Haushalte betreffen und gut 30 Prozent des Warenkorbs ausmachen, an dem die Inflationsrate gemessen wird.
Der US-Dollar legte nach den Zahlen auf breiter Front zu. Ebenso stiegen die Renditen amerikanischer Staatsanleihen. Denn der hohe Preisauftrieb deutet auf weitere kräftige Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hin, die ihren Leitzins im laufenden Jahr schon stark um drei Prozentpunkte erhöht hat. Mit diesem straffen Kurs will sie sich gegen die hohe Teuerung stemmen.
"Die Luft entweicht nur langsam aus dem Inflationsballon", kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Der anhaltend hohe Preisauftrieb spreche dafür, dass die Fed ihre Leitzinsen auf der nächsten Sitzung Anfang November erneut um 0,75 Prozentpunkte anhebe. Es wäre die vierte Straffung in dieser Höhe in Folge. An den Märkten wird erwartet, dass die Fed ihren Leitzins in den kommenden Monaten von aktuell rund drei Prozent auf etwa viereinhalb Prozent anheben wird. Dort dürfte er dann längere Zeit bleiben./bgf/jkr/nas
(AWP)