Noch im März hatte die Prognose für die Inflation im laufenden Jahr auf 2,1 Prozent gelautet. Zur Erinnerung: Im Mai war die Inflationsrate in der Schweiz auf 2,9 Prozent geklettert.
Der Höhepunkt der Inflation wird laut der SNB nun im dritten Quartal mit 3,2 Prozent erreicht. Danach soll sie sich allmählich abschwächen. Für das Gesamtjahr 2023 wird ein Wert von 1,9 Prozent (bisher: +0,9%), für 2024 von 1,6 Prozent (bisher: +0,9%) vorhergesagt. Bekanntlich peilt die SNB eine Inflation von höchstens 2 Prozent an.
Ohne die heutige Zinserhöhung läge die Inflationsprognose deutlich höher, betonte die SNB in der Mitteilung vom Donnerstag. Die bedingte Inflationsprognose beruht damit wie immer auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum bei -0,25 Prozent bleibt.
Die Inflation habe in vielen Ländern seit März nochmals deutlich und breit angezogen, so die SNB weiter. Hier spiele der Krieg in der Ukraine eine wesentliche Rolle, indem er viele Rohstoffpreise habe ansteigen lassen. Zusätzlich hätten die anhaltenden Lieferkettenprobleme zu weiteren Preiserhöhungen bei verschiedenen Waren geführt.
BIP-Prognose unverändert
Unverändert ist die Prognose der Währungshüter für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr. Sie prognostizieren weiterhin einen Anstieg des Schweizer Bruttoinlandproduktes (BIP) von 'rund 2,5 Prozent'.
Diese "günstige Prognose" beruhe auf der Annahme, dass die Weltwirtschaft weiterwachse und der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliere, so die SNB weiter. Die Vorhersage sei indes mit hohen Risiken behaftet.
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(AWP)