Konkret fiel die Zahl der Fahrzeug-Neuzulassungen laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im letzten Jahr gegenüber 2021 um 7,8 Prozent auf insgesamt 322'387 Motorfahrzeuge. Im Vergleich zum letzten "Vor-Covid-Jahr" 2019 betrug das Minus sogar 21,2 Prozent, wie das BFS am Dienstag mitteilte.
Als einen Grund für den Rückgang nannte das Bundesamt auch den Krieg in der Ukraine. Dieser habe die seit der Pandemie bestehenden Lieferengpässe nochmals verschärft.
Kabelbäume fehlen
Der Automarkt hat laut den Zahlen des BFS indes weniger gelitten als der restliche Markt für Motorfahrzeuge. Betrachtet man nämlich nur die Zulassungen von Personenwagen, dann betrug das Minus "nur" 5,2 Prozent. Das Minus gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist hier mit 26,6 Prozent allerdings grösser.
Zudem wurden laut BFS vor allem von März bis Juli 2022 markant weniger Autos immatrikuliert. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe in Kombination mit den Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie und der sich eintrübenden Konjunktur in diesem Zeitraum die Anzahl an neu zugelassenen Autos nochmals stark gedrückt.
"Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine verschärften sich die Versorgungsschwierigkeiten der Hersteller noch einmal, unter anderem fehlten nun die vielfach aus ukrainischen Fabriken stammenden Kabelbäume", heisst es in der Mitteilung dazu.
Ende Sommer habe sich die Versorgungslage wieder ein wenig stabilisiert und im Oktober und November seien dann Zugewinne im zweistelligen Prozentbereich registriert worden.
Beliebte "Stromer"
Ihren Marktanteil weiter ausbauen konnten derweil die Elektroautos. Über das gesamte Jahr 2022 waren 17,7 Prozent der neu zugelassenen Personenwagen rein elektrisch betriebene Autos. Das sind 4,4 Prozentpunkte mehr als noch 2021.
Die grosse Mehrheit an Personenwagen-Neuzulassungen entfielen aber auch 2022 auf klassische Benzin-Autos. Diese führten die Rangliste mit einem Anteil von 37,6 Prozent an (2021: 41,6%). Auf dem zweiten Platz folgten mit 25,3 Prozent die sogenannten Normal-Hybride (2021: 22,5%).
Bemerkenswert: Der Anteil der Diesel-Autos war 2022 mit 11,6 Prozent (2021: 13,5%) erstmals tiefer als jener der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge.
Richtiggehend eingebrochen ist hingegen die Zahl der neu zugelassenen Motorräder. Demnach wurden 2022 im Vergleich zum Vorjahr 13,6 Prozent oder insgesamt 48'799 weniger "Töffs" zugelassen. Das Vorjahr 2021 war allerdings aufgrund von geänderten Bestimmungen des Motorrad-Führerscheinerwerbs ein absolutes Motorrad-Rekordjahr gewesen.
Fast 6,4 Millionen Fahrzeuge
Grundsätzlich wird es aber immer enger auf den Schweizer Strassen. So erhöhte sich der Fahrzeug-Gesamtbestand im Jahr 2022 schweizweit auf knapp 6,4 Millionen motorisierte Strassenfahrzeuge - "Mofas" und E-Bikes ausgenommen. Dies sind laut BFS 0,5 Prozent mehr als im Jahr 2021. Dabei sind drei Viertel aller zum Verkehr zugelassenen Strassenfahrzeuge Personenwagen.
Die Statistiken beruhen auf den Fahrzeugdaten des Informationssystems Verkehrszulassung, das alle in der Schweiz immatrikulierten Strassenfahrzeuge mit Ausnahme der Motorfahrräder und E-Bikes erfasst.
sta/ra
(AWP)