Die EZB hat ihre Leitzinsen in diesem Jahr um insgesamt zwei Prozentpunkte angehoben. Die beiden jüngsten Zinsschritte betrugen jeweils 0,75 Punkte. Das ist ein für Notenbanken aussergewöhnlich grosser Schritt, den angesichts der hohen Inflation zuletzt aber mehrere Zentralbanken vorgenommen haben. In der EZB gab es jüngst vermehrt Stimmen, das Straffungstempo etwas zu reduzieren. Am Montag hatte sich EZB-Chefökonom Philip Lane in diese Richtung geäussert. Lane gilt im Gegensatz zu Holzmann als Vertreter einer eher lockeren Geldpolitik.
Hintergrund der Debatte ist die Frage, inwieweit die ohnehin schwächere Konjunktur den hohen Preisauftrieb dämpft und wie stark die Zinsanhebungen der EZB die konjunkturelle Entwicklung zusätzlich bremsen. Nicht nur innerhalb der EZB, auch in anderen Notenbanken hat die Diskussion über das künftige Straffungstempo begonnen. So werden beispielsweise auch von der US-Notenbank Fed etwas weniger starke Zinsanhebungen erwartet./bgf/mis
(AWP)