In der Industrie hat der Einkaufsmanagerindex (PMI) im Oktober um 2,2 Punkte auf 54,9 Punkte nachgegeben, wie die CS am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem etwas geringeren Rückgang in den Bereich von 55,0 bis 56,0 Punkten gerechnet.

Der Index liege aber nach wie vor klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und zeige im Gegensatz zu den Werten in der Eurozone keine Kontraktion an, schreibt die CS. Allerdings wirkten sich das schwierige internationale Umfeld, die Unsicherheiten bezüglich Versorgungslage und die hohen Energiepreise zunehmend bremsend auf die hiesige Industriekonjunktur aus.

Eine nachlassende Dynamik sei auch bei den Subkomponenten Produktion und Auftragsbestand zu verzeichnen, heisst es weiter. Diese lägen nur noch knapp in der Wachstumszone. Derweil stockten die Unternehmen ihre Lagerbestände deutlich auf, um für mögliche Liefer- oder sonstige Engpässe gerüstet zu sein.

Vorbereitungen auf Energiemangellage

In einer Spezialumfrage suchte die CS Antworten auf die Vorbereitungen für eine Energiemangellage. Diese sind offenbar weit fortgeschritten. Rund ein Drittel der Industrieunternehmen habe bereits Massnahmen für den Fall eines Gasmangels ergriffen. Beim Strom sehe die Lage noch deutlicher aus, denn hier habe sich bereits jedes zweite Unternehmen vorbereitet.

Dabei sei die am häufigsten ergriffene Massnahme eine generelle Reduktion des Stromverbrauchs, 18 Prozent der Unternehmen hätten zudem Notstromaggregate oder Batterien angeschafft. Für die Vorbereitung auf einen Gasmangel hätten 40 Prozent der Industriebetriebe ihre Anlagen auf den Betrieb mit Öl umgerüstet.

Nur 4 Prozent hätten explizit angegeben, Teile der Produktion wegen der Lage am Gasmarkt eingestellt zu haben. Im Dienstleistungsbereich ist derweil eine Reduktion der Raumtemperatur mit 14 Prozent verbreiteter als in der Industrie (7%). Insgesamt habe die Energiekrise wohl durchaus das Potenzial, die Energiewende zu beschleunigen.

Dienstleistungssektor

Die Stimmung im stärker auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Schweizer Dienstleistungssektor hat sich im Oktober im Gegensatz zur Industrie verbessert. Der entsprechende PMI stieg um 1,3 Punkte auf 53,6 Zähler. Damit bleibt auch der Dienstleistungs-PMI über der 50 Punktemarke, was auf Wachstum hindeutet.

Insbesondere die Geschäftstätigkeit sowie die Subkomponente Auftragsbestand hätten zugelegt, heisst es. Letzteres lasse zudem eine positive Dynamik auch in Zukunft erwarten. Positiv auf den Konsum in der Schweiz wirke sich die gute Arbeitslage aus.

Mit Blick auf die Preise sahen sich 57 Prozent der Unternehmen mit höheren Einkaufspreisen konfrontiert, nur knapp jedes dritte Unternehmen erhöhte aber die Verkaufspreise. Das lasse auf tendenziell sinkende Margen schliessen. Somit bleibe die Situation auch für den Dienstleistungssektor herausfordernd.

dm/cf

(AWP)