"Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen", erläuterte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

Energie verteuerte sich im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 43,0 Prozent. Die Preise für Erdgas legten mit 109,8 Prozent um mehr als das Doppelte zu, Fernwärme verteuerte sich um 35,6 Prozent. Die auf 7 Prozent verringerte Umsatzsteuer für Erdgas und Fernwärme aus dem dritten Entlastungspaket sei durch die erneuten Preisanstiege überkompensiert worden, erläuterte die Behörde. Für Nahrungsmittel mussten Verbraucherinnen und Verbraucher 20,3 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober insgesamt um 0,9 Prozent.

Hohe Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten von 10 Prozent und mehr Anfang der 1950er Jahre gemessen, allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.

Die Bundesregierung will die grössten Härten für Bürger und Wirtschaft mit Entlastungspaketen und einem 200-Milliarden-Euro-Programm inklusive Gaspreisbremse abfedern./mar/DP/bgf

(AWP)