Das Bundeswirtschaftsministerium kommentierte die Zahlen dennoch verhalten: Die Produktion sei schwach ins vierte Quartal gestartet, der Ausblick bleibe eingetrübt. Die Industrie leidet seit längerem unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und anhaltenden Problemen im internationalen Warenhandel.

Weniger skeptisch zeigten sich Fachleute aus den Banken. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, sprach von einem Zeichen der Hoffnung, dass die befürchtete Delle in der Industrie kleiner ausfallen werde als befürchtet. Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg kommentierte, der Absturz vieler Frühindikatoren werde von der Realwirtschaft nicht nachvollzogen. "Einstweilen gilt daher, dass die Lage besser ist als die Stimmung."

Gestützt wurde die Gesamtproduktion durch den Bausektor, der im Monatsvergleich kräftig um 4,2 Prozent zulegte. Das Wirtschaftsministerium verwies auf die milde Witterung als möglichen Grund. Dagegen sank die Warenherstellung in der Industrie leicht um 0,4 Prozent. Die Energieproduktion gab deutlich um 7,6 Prozent nach. Laut Ministerium könnte dies auf Energiesparanstrengungen zurückzuführen sein. Innerhalb der Industrie fiel die Entwicklung durchwachsen aus: Es wurden zwar mehr Investitionsgüter, aber weniger Vorleistungs- und Konsumgüter hergestellt./bgf/jkr/jha/

(AWP)