"Geldpolitische Schocks werden verdaut", schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets mit Verweis auf die Entscheidungen der japanischen Notenbank vom Vortag. Nach der Herbstrally seien die Verluste der vergangenen Tage eine normale Korrektur und nichts Besorgniserregendes.
Der MDax der mittelgrossen Börsentitel gewann zur Wochenmitte im frühen Handel 1,21 Prozent auf 25 264,83 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,64 Prozent zu.
Von Vorgaben ihrer US-Wettbewerber wurden besonders Adidas und Puma sowie in geringerem Mass auch die Deutsche Post bewegt. Beim weltgrössten Sportartikelhersteller Nike laufen die Geschäfte trotz weltweiter Inflations- und Rezessionssorgen gut. Nike überzeugte mit den Quartalszahlen die Analysten. Dies wirkte positiv auf die Kurse von Adidas und Puma mit einem Plus von mehr als sieben beziehungsweise mehr als acht Prozent.
Deutsche Post gewannen nach Quartalszahlen des US-Logistikkonzerns Fedex ein Prozent. Der Gewinn von Fedex sei besser als erwartet ausgefallen, sagte ein Händler und hob die geplanten Kostensenkungen hervor.
Brenntag erholten sich weiter mit einem Plus von gut zwei Prozent. Aus Sicht des UBS-Experten Rory McKenzie ist der Chemikalienhändler nach dem jüngsten Kursrutsch inzwischen zu pessimistisch bewertet, Ergebnisrisiken würden zu hoch gehängt. Er empfiehlt die Papiere deshalb zum Kauf.
Der Kupfer- und Recyclingkonzern Aurubis will nach einer überraschend guten Jahresbilanz viel Geld in seinen Geschäftsausbau stecken. Die Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,80 Euro je Aktie erhalten - 20 Cent mehr als ein Jahr zuvor und so viel wie noch nie. Analysten hatten jedoch mit einer noch höheren Ausschüttung gerechnet. Vorbörslich im Plus, sackten die Papiere im Xetra-Handel um mehr als neun Prozent ab, zuletzt standen sie noch mehr als drei Prozent tiefer. Dass die Wachstumsinitiative zunächst zulasten der Dividendenzahlungen geht, gefiel den Anlegern scheinbar nicht. Ein Händler verwies ausserdem auf den starken Lauf der Aktien seit Mitte Oktober.
Der Antikörperspezialist Morphosys muss sich einen neuen Finanzvorstand suchen. Der aktuelle Amtsinhaber Sung Lee verlässt nach zwei Jahren aus persönlichen Gründen die Biotechfirma. "Kein Drama, aber für ein Unternehmen in operativen Schwierigkeiten auch nicht hilfreich", kommentierte ein Händler die Nachricht. Die Morphosys-Aktien sanken um mehr als zwei Prozent./ajx/jha/
(AWP)