Die chinesische Industrie befindet sich nach dem Ende der strikten Corona-Massnahmen im Aufwind, wie der offizielle Einkaufsmanagerindex für Februar zeigt. Dieser legte deutlich stärker zu als erwartet und kletterte auf den höchsten Stand seit April 2012. Daraufhin zogen die chinesischen Börsen teils kräftig an.
Insgesamt jedoch dürfte der Dax erst einmal auf Schlingerkurs um seine 21-Tage-Durchschnittslinie bleiben. Diese beschreibt den kurzfristigen Trend. Nach oben hin bremst die Charthürde um 15 500 Punkte. Das untere Anlaufziel der aktuellen Handelsspanne liegt bei 15 162 Punkten.
Im Tagesverlauf könnten zahlreiche Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen. In Deutschland werden Zahlen zur Inflation erwartet. Im Euroraum und den USA stehen die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie auf dem Programm. Die Unternehmensumfrage gilt als guter Indikator für die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung.
Derweil geht die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf etwa verdiente dank einer guten Nachfrage im vergangenen Jahr deutlich mehr. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Bereich.
Die Geschäftszahlen und der Ausblick kamen aber alles in allem bei den Anlegern nicht gut an: Die Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate gut drei Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag. Das Analysehaus Jefferies vermisst Signale für Ausschüttungen an die Aktionäre.
Der Sportartikelhersteller Puma erwartet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr eine Abschwächung des Wachstums. Hier büssten die Papiere auf Tradegate mehr als zwei Prozent ein.
Die Anteilsscheine von Siemens Energy hingegen stiegen auf Tradegate um anderthalb Prozent. Der Börsenrückzug der Windkrafttochter Siemens Gamesa sei ein wichtiger Schritt in Richtung vereinfachter Konzernstruktur, lobte Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan. Er geht davon aus, dass sich der Fokus damit wieder auf das Optimierungspotenzial und die Chancen in der Energiewende richtet.
Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 verschiebt kurzfristig die Vorlage des Jahres- und Konzernabschlusses und möglicherweise auch die Hauptversammlung. Grund sind regulatorische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Geschäft von Jochen Schweizer mydays. Die Anteilsscheine fielen auf Tradegate um etwa zwei Prozent./la/tih
(AWP)