Die Vermögensverwalterin publiziert am morgigen Dienstag die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021. Sieben Analysten, die von der Nachrichtenagentur AWP erfasst wurden, sagen im Schnitt 1,315 Milliarden Franken Reingewinn voraus. 2020 hatte die Spezialistin für Privatmarktanlagen 805 Millionen Franken Gewinn geschreiben.

Dazu schätzen die Analysten, dass die Dividende erhöht werden könnte. Im Schnitt erwarten die Experten 34,09 Franken Ausschüttung pro Aktie. 2021 hatte diese bei 27,50 Franken gelegen. 

Seit Mitte Januar ist bereits bekannt, dass die Partners Group die verwalteten Vermögen überdurchschnittlich gesteigert, eine Rekordsumme investiert und zahlreiche Anlagen gewinnbringend veräussert hat. Einige Verkäufe hatten sich wegen Corona von 2020 ins Jahr 2021 verschoben. Zudem wurden einige erst für 2022 geplante Exits vorgezogen, weil die Renditeziele bereits erreicht waren.

Am Neugeldzufluss und den verwalteten Vermögen lassen sich bei Partners Group recht gut bereits Hinweise für das Ergebnis ablesen - also für die Einnahmen in Form von Managementgebühren und erfolgsabhängigen Erträgen und den Gewinn bei einer EBIT-Marge von üblicherweise rund 60 Prozent.

Entscheidend für den Gewinn ist das Verhältnis zwischen den Managementgebühren und den erfolgsabhängigen Erträgen. Und Partners Group hatte bereits in Aussicht gestellt, dass der Anteil der Performancegebühren im Gesamtjahr bei 40 bis 45 Prozent gelegen haben dürfte.

Börse schaut auf Zukunfts-Aussagen

Die fixen Einnahmen für die Verwaltung der Vermögen, die normalerweise einen deutlich grösseren Teil der Erträge ausmachen, bewegen sich im Durchschnitt zwischen 1,20 und 1,30 Prozent. Die erfolgsabhängigen Einnahmen hingegen können sich auf 10 bis 20 Prozent des Gewinns einer Investition zusammenläppern.

Bei der Zahlenpräsentation am Dienstag liegt der Fokus daher eher auf Aussagen zum Ausblick für das laufende Jahr. Nach Marktexperten könnten zwei Dinge dem Asset Manager Gegenwind bringen: Zum einen wäre das die Frankenstärke, welche auf der Marge lasten könnte. Angesichts der steigenden Inflation sowie dem Krieg in der Ukraine herrsche zudem signifikante Unsicherheit mit Blick auf die Wirtschaftsaussichten, was sich negativ auf die Exitstrategie von Partners Group auswirken könnte.

Verschnaufpause erwartet

2022 müsste beim Gewinn aber auch rein mathematisch eine gewissen Verschnaufpause folgen, heisst es bei der ZKB. Schliesslich könne jeder Deal nur einmal weiterverkauft werden. Die Verschnaufpause wäre aber lediglich den bereits vorgezogenen Veräusserungen geschuldet und nicht irgendwelchen operativen Problemen. Partners Group selbst rechnet für das laufende Jahr 2022 wieder mit einer Normalisierung des performanceabhängigen Anteils bei den Einnahmen auf 20 bis 30 Prozent.

Der Kurs der Partners-Group-Aktie in den vergangenen sechs Monaten (Grafik: cash.ch).

Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet die Gruppe mit Kapitalzusagen von 22 bis 26 Milliarden US-Dollar. Üblicherweise gibt sich Partners Group bei der Prognose im Januar zunächst konservativer. Im Sommer werden die Finanzziele dann oft nochmals erhöht.

Die Partners Group hat auch in jüngster Zeit für die Kunden verschiedene Investments getätigt oder Beteiligungen veräussert. So wurde zuletzt unter anderem der britische Software-Dienstleister Forterro übernommen sowie eine Gruppe von Hausarzt-Gemeinschaftspraxen namens "Forefront Dermatology" in den USA. Verkauft wurde derweil der britische Spezialpflege-Anbieter Voyage Care.

Im vergangenen Jahr hatte sich der Kurs der Partners-Group-Aktie unter dem Strich überdurchschnittlich um 45 Prozent verteuert. Anfang November waren sie gar auf ein Allzeithoch bei 1667 Franken angestiegen. Seither sind sie aber deutlich zurückgekommen - seit dem Stand Ende 2021 um rund 20 Prozent, seit dem Hoch um rund 30 Prozent.

(AWP/cash)