2016E      
(in Mio CHF)     AWP-Konsens         2015A 
 
Nettoumsatz         7'719            8'451 
EBIT                  848            1'451 
Reingewinn            666            1'119 

(in CHF)
Dividende Inhaber    7,05             7,50 

FOKUS: Das Jahr 2016 sei für die Schweizer Uhrenhersteller ein Jahr zum Vergessen gewesen, schreibt ein Analyst in seiner Vorschau auf die Jahreszahlen des Branchenprimus Swatch Group. Sogleich fügt er aber an, dass nun möglicherweise das Schlimmste überstanden sei. Für das Gesamtjahr rechnet die Analystengemeinde für Swatch Group mit einem rund 9%igen Umsatzrückgang, während die Schweizer Uhrenexporte um 10% eingebrochen sind. Zudem wird mit einem starken Ergebnisrückgang gerechnet.

Der Fokus der Anleger und Analysten dürfte sich auf Hinweise zur Marktstimmung und auf die weiteren Aussichten richten. Dazu würden auch allfällige Kommentare von Swatch-CEO Nick Hayek am Finanzmarkt mit Interesse erwartet, heisst es. Das von Terrorsorgen in Europa, strengeren Zollbestimmungen an der Grenze Chinas oder von einer sich allgemein abschwächenden Konsumentenstimmung in Asien geprägte Branchenumfeld dürfte sich im laufenden Jahr wohl wieder etwas aufhellen.

ZIELE: In den vergangenen Monaten ist es um die Swatch Group und CEO Nick Hayek ruhig geworden. Hayek äusserte sich Mitte Oktober in einem Interview mit der "Handelszeitung" zur Lage am globalen Uhrenmarkt und zeigte sich mit Blick auf den zuletzt schwierigen Markt China zuversichtlich. "Seit Juli sehen wir dort wieder Wachstum, jeden Monat etwas mehr", sagte er. Ansonsten hielt sich die Gruppe mit der Formulierung von Geschäftszielen zurück.

PRO MEMORIA: Im Monat Dezember nahm das Exportvolumen der Schweizer Uhrenindustrie gegenüber der Vorjahresperiode nominal um 4,6% auf 1,66 Mrd CHF ab. Damit scheint sich die rückläufige Entwicklung in der Uhrenbranche, nach einem Minus von nominal 5,6% im November und gar 16% im Oktober, weiter abzuschwächen. Besonders gut hat sich das Geschäft in Festlandchina (+28%) entwickelt, was aber auch mit dem frühen Beginn des chinesischen Neujahrsfest (28.1.) zu tun haben dürfte. Das Gesamtjahr 2016 schloss die Uhrenbranche wie erwartet deutlich im Minus ab: Die Exporte sanken nominal um 9,9% auf 19,4 Mrd CHF.

Verbandspräsident Jean-Daniel Pasche rechnet 2017 mit einer Stabilisierung der Nachfrage nach Schweizer Uhren. Erste Anzeichen dazu sieht er aktuell vor allem in China und den USA. "Einige Markenchefs haben signalisiert, dass sich das Geschäft zuletzt in China gut entwickelt hat", sagte er Mitte Januar im Interview mit AWP am Rande des Genfer Uhrensalons SIHH.

Am SIHH ist ausserdem durchgesickert, dass die Swatch Group ab 2020 den Marken der Richemont-Gruppe Uhrwerke ihrer Tochter Eta liefern wird. Laut gut Branchenquellen sollen Richemont und Swatch dazu eine Vereinbarung unterzeichnet haben. Im Jahr 2013 hatte die Wettbewerbskommission (Weko) mit Swatch eine einvernehmliche Regelung zur Bereitstellung von Eta-Uhrwerken für bestimmte Drittkunden in festgelegten Mengen abgeschlossen. Diese Verpflichtung endet im Jahr 2019.

AKTIENKURS: Seit dem Sommer 2016 hat sich die Stimmung an der Börse für die Swatch-Aktien deutlich verbessert, was sich auch im starken Kursanstieg von seither beinahe 50% zeigt. Und allein seit Jahresbeginn 2017 ist der Titel um gut 10% in die Höhe geklettert. Damit liegen die Titel auf dem Niveau von März 2016.

Homepage: www.swatch.com

jl/an/mk

(AWP)