2019/20E
(in Mio Fr.)        AWP-Konsens     Bandbreite    2018/19A   Schätzungen

Umsatz                 2'901      2'884 - 2'920     2'763        11
EBITA                  554,4      535,0 - 586,0     582,5         4
EBITA*                 609,5      602,4 - 622,5     594,0         8
Reingewinn             560,6      565,1 - 587,0     460,2         6

(in Fr.)
Dividende je Aktie      2,55       0,00 - 3,74       2,90        10


* bereinigt    

FOKUS: Der Hörgerätemarkt - und damit auch der Schweizer Platzhirsch Sonova - ist in einer schwierigen Situation. Der für die Marke Phonak bekannte Hörgeräteproduzent aus dem zürcherischen Stäfa leidet gemeinsam mit seinen Branchennachbarn unter der Coronoa-Pandemie. Gerade im Vergleich zu anderen Medtech-Herstellern ist Sonova besonders stark von der Pandemie betroffen, da ihre meist über 70-jährigen Kunden wohl noch länger in der obligatorischen oder selbst auferlegten Isolation bleiben werden.

Entsprechend könnte es auch länger dauern, bis bei ihnen der Rebound aus der Krise einsetzt. "Unsere Zielgruppe sind die Senioren, die sich nun nur noch sehr vorsichtig bewegen", hatte denn auch Sonova-CEO Arnd Kaldowski im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP erklärt.

Pech für Sonova ist dabei ausserdem, dass die innovative Produktplattform Marvel eigentlich erst vor kurzem mit Erfolg lanciert wurde und bei den Kunden auch auf Anklang gestossen war. Immerhin bietet die Technologie Sonova die Möglichkeit, auch nach dem Ende des Lockdowns bei den erwarteten Geschäftserholungen sehr wettbewerbsfähige Produkte zu lancieren, wie Analysten meinen.

Erst vor kurzem hatte Sonova die Guidance für das nun beendete Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) nach unten angepasst. Bis Mitte März hatte sich das Geschäft aber noch normal entwickelt, wie Kaldowski gesagt hatte. Bis zum Beginn der Pandemie habe man sich noch "voll im Rahmen" des Ausblicks entwickelt, so sein Kommentar. Bereits zwei Wochen vorher hatte das Unternehmen ein laufendes Aktienrückkaufprogramm wegen der Coronakrise sistiert.

ZIELE: Erst vor kurzem hatte Sonova - wie erwähnt - die Guidance für das nun beendete Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) nach unten angepasst. In Lokalwährungen erwartet die Gruppe dafür offiziell ein Umsatzwachstum von rund 8 Prozent. Zuvor hatte Sonova für das im März endende Geschäftsjahr ein Wachstum zwischen 9 und 11 Prozent prognostiziert. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITA) soll ebenfalls unter dem bisherigen Ausblick zu liegen kommen.

Die Frage ist nun, ob es mit Blick nach vorne überhaupt eine Guidance geben wird. Einige Analysten gehen nämlich davon aus, dass Sonova anlässlich der Präsentation des Geschäftsergebnisses 2019/20 am 19. Mai keinen Ausblick zum laufenden Geschäftsjahr 2020/21 abgeben wird.

PRO MEMORIA: Nebst Hörgeräten verkauft Sonova auch sogenannte Cochlea-Implantate. Da allerdigs in vielen Ländern in letzter Zeit die Operationssäle geschlossen waren, ist es wohl auch hier für Sonova nicht besonders gut gelaufen. Um die schwierige Situation abzufedern, hatte Sonova auch Kurzarbeit eingeführt.

AKTIENKURS: Die Papiere der Stäfener stehen aktuell bei 188 Franken (Stand 14.5.2020). Damit sind sie im Vergleich zum Jahreshöchststand vom Februar bei 258,60 Franken deutlich abgestürzt. Auf längere Sicht stehen die Aktien damit auch wieder bei Werten, die sie seit 2019 eigentlich hinter sich gelassen hatten. Seit April '19 hatten sie nämlich nie mehr unter 200 Franken notiert./jl/kw/yl

(AWP)