(in Mio Fr.)              AWP-Konsens          9 Mte 2021   

Umsatz                        7995                 6863  
EBIT                          1262                 1054 
- Marge (in %)                15,8                 15,4  
Konzerngewinn                  920                  765 

FOKUS: Nachdem Sika erst vor kurzem die Prognosen für das laufende Jahr nach oben angepasst hat, wird in Analystenkreisen kaum mit grossen Überraschungen gerechnet. Das organische Wachstum nach neun Monaten wird gemäss den Schätzungen deutlich im zweistelligen Bereich liegen, wobei ein Grossteil davon auf Preiseffekte zurückzuführen ist und nur ein geringerer Teil auf Volumenwachstum. Insgesamt ist sich die Expertengilde darin einig, dass Sika ein weiteres starkes Ergebnis vorlegen wird.

In Marktkreisen wird auch die These vertreten, dass nach den optimistischen Kommentaren des Managements am Investorentag die Publikation der Neunmonatszahlen kaum noch zu einem Treiber für den Aktienkurs werden dürften.

ZIELE: An besagtem Investorentag vor gut zwei Wochen hatte Sika die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr erhöht. Neu rechnet das Management für 2022 mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen von mehr als 15 Prozent sowie einer überproportionalen EBIT-Steigerung.

Bis dato hatte Sika ein Wachstum von "deutlich mehr" als 10 Prozent in Aussicht gestellt. Für das erste Semester 2022 hatte Sika im Juli bereits ein Umsatzplus von 19,5 Prozent ausgewiesen.

PRO MEMORIA: Am Investorentag hatte Sika einmal mehr den strategischen Sinn der milliardenschweren Übernahme der MBCC Group bekräftigt. Die Übernahme sei "hochgradig wertsteigernd" und die jährlichen Synergien von 160 bis 180 Millionen Franken wurden bestätigt.

Damit die Übernahme von den Behörden durchgewunken werden kann, müssen sich die Innerschweizer aber noch von Teilen des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts trennen. Für einen Teil des MBCC Admixture-Geschäfts sucht Sika nun einen "kompetenten" Käufer. Denn die britische Wettbewerbsbehörde CMA hatte im August eine vertiefte Prüfung des Deals angekündigt. Der Abschluss der Transaktion verzögert sich daher und wird neu im ersten Semester 2023 erwartet.

In zahlreichen Ländern hat Sika bereits eine bedingungslose Zulassung der Aufsichtsbehörden erhalten, so unter anderem in Japan, China, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien, der Türkei oder in Thailand.

Sika wickelt mit dem Ende 2021 angekündigten Kauf des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts (MBCC) den grössten Deal in der mehr als 100-jährigen Firmengeschichte ab. Das Unternehmen lässt sich den Kauf des Mitbewerbers 5,5 Milliarden Franken kosten. Finanziert wird der Deal mit Fremdkapital und ohne Kapitalerhöhung. Der Abschluss der Transaktion war ursprünglich für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant.

AKTIENKURS: Die Aktien von Sika kumulieren seit Jahresbeginn ein Minus von gut 40 Prozent, trotz einer leichten Erholung im Oktober. Die Gewinne von mehr als 57 Prozent vom Vorjahr haben sich dadurch mehr als aufgelöst.

jg/cf/hr

(AWP)