Q1 2020E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens     Q1 2019A  

Auftragseingang        2'621            2'968
Umsatz                 2'315            2'582
- Wachstum in    
 Lokalwährungen (in %)  -6,2              5,8
EBIT                     175              274
Reingewinn               127                7  

FOKUS: Die Analysten gehen bei Schindler durch die Corona-Krise von einem deutlichen Umsatzrückgang aus und auch der Auftragseingang in Lokalwährungen dürfte tiefer ausfallen. Das Ergebnis dürfte überproportional belastet worden sein. Im ersten Quartal werden dabei vor allen die negativen Effekte aus China zum tragen kommen. Die negativen Auswirkungen in Europa und den USA werden erst später im zweiten Quartal durchschlagen. Aufgrund der uneinheitlichen Beeinträchtigungen nach Ländern sei die Unsicherheit in der Prognose deutlich grösser als üblich, merkt ein Analyst an.

ZIELE: Ende März hatte Schindler wegen der Auswirkungen der Corona-Krise den bisherigen Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Der Umsatz in Lokalwährungen könnte im schlechtesten Fall um 10 Prozent schrumpfen, im besten bliebe er stabil, hiess es. Das sei abhängig von Dauer und Ausmass der behördlichen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Zuvor war das Management von einem Wachstum von 0 bis +5 Prozent ausgegangen.

PRO MEMORIA: Bereits Mitte Februar hatte Schindler mit den Jahreszahlen angekündigt, dass die Coronakrise spürbare Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal und ersten Halbjahr haben würden. Ein Ausblick für den Konzerngewinn soll erst mit den Halbjahreszahlen genannt werden.

Anfang April äusserte sich dann CEO Thomas Oetterli in einem Presse-Interview zuversichtlich in Bezug auf China. "China ist der erste Markt, der wieder zurückkommt, und er boomt. Unsere Produktionskapazitäten in China sind wieder zu 100 Prozent ausgelastet."

Bei der Beschaffung von Komponenten gebe es keine Engpässe. "Alle unsere Lieferanten sind wieder zurück", sagte Oetterli weiter. Die Zulieferer seien mit Anschubfinanzierungen und Vorauszahlungen unterstützt worden und auch den Kunden sei man bei den Zahlungsfristen entgegengekommen und habe bei einigen Rabatte gewährt.

Zudem habe Schindler in den vergangenen Wochen in China bereits wieder einige grössere Aufträge gewonnen. "Es zahlt sich aus, dass wir als Familienunternehmen nicht den letzten Zehntel der Marge herausquetschen", so der CEO weiter. Die Wiederaufnahme der Bautätigkeit in China stottere jedoch noch etwas.

Schindler hat Werke in den chinesischen Städten Schanghai, Suzhou und Xuchang und erzielte dort im vergangenen Jahr rund 1,55 Milliarden Franken Umsatz, was 14 Prozent des Gruppenumsatzes entsprach.

In Australien hat Schindler Ende März den Zuschlag für ein Metro-Projekt in Melbourne erhalten. Die Order umfasst 103 Fahrtreppen und 73 Aufzüge. Zum finanziellen Volumen wurden keine Angaben gemacht.

AKTIENKURS: Der Schindler-Kurs hatte einen deftigen Corona-Einbruch zu verzeichnen. Von rund 240 Franken im Februar ging es im Tief bis auf 175 Franken hinab. Seitdem haben sich die Namenaktien wieder bis auf aktuell rund 215 Franken erholt.

jg/yr/an

(AWP)