Q1 2020E
(in Mio USD)         AWP-Konsens    Q1 2019A   

Umsatz:                                                
- Gruppe                11'905      11'106         
- Innovative Med.        9'511       8'780         
- Sandoz                 2'378       2'326         
EBIT (core)              3'698       3'254         
Reingewinn (core)        3'155       2'811         

(in USD)
EPS (core)                1,39        1,21         
      

FOKUS: Bei den anstehenden Quartalszahlen werden sich Investoren für verschiedene Themen interessieren. Einerseits werden sie wissen wollen, wie gut sich die zuletzt lancierten Mittel wie Mayzent zur Behandlung von multipler Sklerose oder auch die Gentherapie Zolgensma entwickelt haben.

Zugleich werden Investoren auch sehr genau auf das Augenmittel Beovu (siehe auch Pro Memoria) schauen, bei dem es Sicherheitsbedenken gegeben hatte. Hier gehen zahlreiche Analysten davon aus, dass sich diese Bedenken leicht negativ auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt haben dürften.

Darüber hinaus erwarten die meisten Experten, dass Novartis zwar mindestens im Rahmen der eigenen Ziele abgeschnitten haben dürfte, Währungseffekt sich aber tendenziell negativ auf Umsatz und EPS ausgewirkt haben dürften.

ZIELE: Bei der Vorlage der Jahreszahlen 2019 hatte das Management von Novartis erklärt, man wolle 2020 in etwa dem gleichen Tempo wie im Vorjahr wachsen. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen und beim operativen Kernergebnis hat sich der Konzern ein Plus im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Bereich zum Ziel gesetzt.

PRO MEMORIA: Für Schlagzeilen hat vor allem das Augenmittel Beovu gesorgt. So gab es Berichte über Nebenwirkungen des Mittels. Die Arznei wird gegen die Augenerkrankung AMD eingesetzt. Die American Society of Retina Specialists (ASRS) hatte Ende Februar berichtet, dass es bei ein paar Patienten im Zuge dieser Behandlung zu Entzündungen der Netzhautgefässe (Vaskulitis) gekommen war.

Auf der positiven Seite dürfte wohl die Nachricht zu verbuchen sein, dass Novartis wegen des Coronavirus-Ausbruchs die Preise für eine Reihe von Nachahmermedikamenten eingefroren hat. Auch sonst gehört Novartis zu den Unternehmen, die sich aktiv um eine mögliche Therapie zur Behandlung des Coronavirus bemühen. So prüft der Konzern zusammen mit Incyte das Mittel Jakavi als mögliche Therapie. Zudem will Novartis eine klinische Studie mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquine für die Behandlung von hospitalisierten Covid-19-Patienten weiter vorantreiben.

Auf der Zulassungsseite ist etwa die Gentherapie Zolgensma zu erwähnen, die erst kürzlich in Japan die Zulassung erhalten hat. In Europa hat sich der der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) der Gentherapie Zolgensma eine positive Empfehlung erteilt. Die personalisierte Zelltherapie Kymriah wiederum könnte in den USA schon bald in einer dritten Indiaktion zugelassen werden.

AKTIENKURS: Seit dem Jahresbeginn haben die Aktien von Novartis etwa 4 Prozent an Wert verloren. Damit schneiden sie zwar besser ab als die meisten anderen Blue Chips, der Konkurrent Roche hat aber eine deutlich bessere Bilanz aufzuweisen mit +12 Prozent.

yl/hr/jl

(AWP)