Q3 2022E (in Mio Fr.) AWP-Konsens Q3 2021A Rohertrag 2789 2544 EBITDA 1140 971 EBIT 951 789
FOKUS: Warenströme zu organisieren, ist im aktuell schwierigen Umfeld mit Lieferengpässen bei gleichzeitig hoher Konsumentennachfrage aufwändig - und damit für die Kunden von Kühne+Nagel teurer geworden. Denn der Konzern verfügt über eine grosse Preissetzungsmacht.
Die Analysten gehen daher im Schnitt davon aus, dass das Unternehmen den Nettoumsatz, Rohertrag, EBIT und Reingewinn ein weiteres Mal deutlich steigern konnte.
Angesichts der gesunkenen Frachttarife wird jedoch in Analystenkreisen diskutiert, ob und wann sich dies auf die Profitabilität der Logistikbranche auswirken wird.
ZIELE: Einen konkreten Ausblick auf die nächsten Monate gab das Unternehmen bei der Vorlage der Halbjahreszahlen wie üblich nicht. Das Management erklärte jedoch, dass die geopolitischen und makroökonomischen Verwerfungen die Logistikbranche weiter herausforderten. Doch sei man gut aufgestellt und man erwarte im zweiten Halbjahr eine "solide" Nachfrage.
PRO MEMORIA: Seit August hat Kühne+Nagel einen neuen CEO. Wie schon im letzten November angekündigt worden war, übernahm Stefan Paul das Amt von Detlef Trefzger. Paul ist ein Kühne+Nagel-Urgestein: Er begann seine Karriere 1990 im Unternehmen. Später wechselte er zu anderen Logistikfirmen, ehe er 2013 wieder zum Konzern zurückkehrte. Damals wurde er Mitglied der Geschäftsleitung und war zunächst verantwortlich für die Landverkehrsaktivitäten. Später übernahm er auch die Zuständigkeit für den weltweiten Vertrieb.
Zudem gab es in den letzten Wochen weitere Managementwechsel. So wurde Tobias Jerschke zum Deutschland-Chef ernannt und Siew Loong Wong zum Leiter der Region Asien-Pazifik.
Im September baute der Konzern seine Tätigkeiten in den USA aus. Konkret investierte er in ein Distributionszentrum in Indianapolis. Damit sollen die Tätigkeiten in der Kontraktlogistik im Gesundheitswesen weiter ausbaut werden, wie es damals hiess. Für Gesprächsstoff sorgten in den letzten Wochen Aktien-Käufe aus den Reihen des Verwaltungsrats in dreistelliger Millionenhöhe.
AKTIENKURS: Mit den Aktien geht es an sich seit Jahresbeginn mehr oder weniger kontinuierlich abwärts. Das zeigt auch das Minus von annähernd 30 Prozent seit Jahresbeginn. Auf dem aktuellen Niveau bei 208 Franken (Freitagmittag) sind die Papiere noch immer in Sichtweite des bisherigen Jahrestiefs bei 197 Franken. Der Gesamtmarkt hat in der gleichen Zeit knapp 20 Prozent verloren.
Homepage: www.kuehne-nagel.com
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(AWP)