Q4 2021E
(in Mio EUR)           AWP-Konsens      Q4 2020A

Umsatz                     5489             5406
Org. Wachstum TDA (in %)   +0,9             -5,0
Bruttogewinn               1114             1060
EBITA adj.                  228              260

2021E                                      2020A
(in Fr.)
Dividende je Aktie         2,50             2,50 

TDA: Trading day adjusted (Werktagsbereinigt)

FOKUS: Der Personalvermittler Adecco hat im vergangenen Jahr von der konjunkturelle Erholung und der Belebung am Arbeitsmarkt profitiert. Allerdings dürfte sich das Wachstum im Schlussquartal im Vergleich zu den Vorquartalen klar abgeschwächt haben und Analysten rechnen gegenüber dem vierten Quartal 2020 gar mit einem Gewinnrückgang.

Gut aufgenommen wurden am Markt vergangene Woche der Zahlenausweis des Branchennachbars Randstad. Dieser war im vierten Quartal organisch mit 16 Prozent gewachsen und übertraf damit die Vorgaben der Analysten bei weitem. Seither wird am Markt auch bei Adecco mit einem besser als erwarteten Zahlenset gerechnet.

ZIELE: Vor über einem Jahr setzte sich Adecco unter dem Motto "Future@Work" neue Mittelfristziele für die Strategieperiode ab 2021. Konzernweit strebt die Gruppe über den Zyklus eine EBITA-Marge von 3,0 bis 6,0 Prozent an, was über dem vorher gesetzten Ziel (2,5-5,0%) liegt. Laut Ausschüttungspolitik soll zudem die Payout-Ratio zwischen 40 bis 50 Prozent liegen sowie eine Dividende pro Aktie mindestens auf Vorjahreshöhe bezahlt werden.  

PRO MEMORIA: Adecco hat im dritten Quartal den Umsatz um 8 Prozent auf 5,22 Milliarden Euro gesteigert und die bereinigte EBITA-Marge betrug 4,8 Prozent (Q3 2020: 4,5%). Besonders gut lief es im Temporärgeschäft in Südeuropa, aber auch im Schlüsselmarkt Frankreich. Gut lief aber auch das Geschäft mit der Fachkräftevermittlung und der nicht-temporären Stellenvermittlung.

Bereits im Juli kündigte Adecco eine Grossakquisition an. Die Gruppe kaufte die belgische Technologieberatungsfirma Akka für rund 2 Milliarden Euro. Die Übernahme soll früh im Jahr 2022 abgeschlossen werden und zur Finanzierung des Deals hat Adecco auch Anleihen ausgegeben.

Die Integrationspläne mit Akka würden zügig vorangetrieben, hiess es im November. Es zeichne sich ab, dass es bereits im Jahr 2022 zu Kosteneinsparungen komme. Dazu kämen Finanzierungssynergien von jährlich rund 10 Millionen Euro im Nachgang zum Deal.

Auch das Geschäft von Akka wächst derweil: Im dritten Quartal 2021 steigerten die Belgier den Umsatz um 5,9 Prozent auf 371,8 Millionen Euro. Und fürs Gesamtjahr wurden Wachstumsraten im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt.

Veränderungen gab es bei Adecco auch im Management: Im Januar hat Gaëlle de la Fosse die Leitung der Outplacement- und Personalberatungstochter LHH übernommen. In dieser Funktion nimmt sie auch Einsitz in der Adecco-Geschäftsleitung. Zudem kündigte Adecco den Abgang des langjährigen Leiter Staff & Communications Stephan Howeg an.

AKTIENKURS: An der Börse litt Adecco im Gegensatz zu anderen konjunktursensitiven Titeln in diesem Jahr bislang weniger unter Zinssorgen und den Unsicherheiten rund um die Ukraine-Krise. Der Aktienkurs liegt aktuell nur leicht unter dem Kurs von 46,60 Franken zu Jahresbeginn.

Homepage: www.adecco.com

jg/an/mk

(AWP)