Bis zum Nachmittag notierte der SMI klar schwächer, ab 14:30 Uhr kam dann aber Bewegung in die Märkte. Auslöser war der plötzliche Rücktritt der britischen Premierministerin Liz Truss. Ihre Entscheidung schickte die Märkte zunächst auf Talfahrt, auch der SMI rutschte kurzzeitig auf ein Tagestief bei 10'426 Punkten ab. Wenig später setzte dann eine spürbare Erholung ein und die Mehrzahl der SMI-Titel drehten klar ins Plus. Die defensiven Schwergewichten verhinderten schlussendlich aber einen Tagesgewinn.
Der Rücktritt von Truss wurde in den Märkten grösstenteils positiv aufgenommen, ebenso wie die Ankündigung der regierenden Konservativen Partei, bis Monatsende einen Nachfolger benennen zu wollen. Daneben gab es auch solide Konjunkturdaten aus den USA. So fielen etwa die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geringer als erwartet aus. Zwar sank der Index der Frühindikatoren deutlicher als prognostiziert, dies vermochte die plosive Grundstimmung nicht einzutrüben. Die US-Märkte eröffneten deutlich positiv, was auch die Märkte in Europa beflügelte.
Positiv stechen Temenos hervor, die mit Kursgewinnen von 3,3 Prozent den SLI anführen. Sie machen die Verluste von fast drei Prozent am Vortag damit wieder weg. Nach einer Gewinnwarnung waren die Papiere Anfang der Woche regelrecht eingebrochen. Nach Börsenschluss publiziert das Unternehmen seine finalen Quartalszahlen, es werden aber keine grossen negativen Überraschungen davon erwartet.
ABB legte solide Quartalszahlen vor und konnte die Erwartungen der Analysten in fast allen Punkten übertreffen. Die Valoren stiegen um 0,3 Prozent. Bereits in den letzten Handelstagen hatten ABB Zugewinne verzeichnet. Die Luft für weiter deutliche Zugewinne war daher begrenzt, war im Markt zu hören.
Bei den Finanztiteln zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Credit Suisse zählten mit Abgaben von 0,9 Prozent erneut zu den grössten Verlierern unter den Blue Chips. Vor allem zwei weitere Abstufungen belasteten die Grossbank. Im Vergleich dazu schlossen UBS und Julius Bär mit je 0,3 Prozent im Plus. Partners Group legten sogar +1,6 Prozent zu.
Klar am Ende des SLI landeten die Partizipationsscheine des Lift- und Rolltreppenbauers Schindler (-4,2 Prozent). Trotz eines soliden Quartalsergebnisses vermochte das Unternehmen die Anleger nicht zu überzeugen. Vor allem der rückläufige Bestellungseingang trübte die Stimmung ein.
In den hinteren Reihen haben heute einige Firmen ihre Quartalszahlen vorgelegt. Die grössten Zugewinne verzeichnete dabei der Vermögensverwalter GAM (+3,1 Prozent). Nachdem die Papiere nach durchwachsenen Zahlen mit mehr als sechs Prozent im Minus eröffneten arbeiteten sie sich bis Börsenschluss noch klar ins Plus vor. Die Volumen waren dabei aber vergleichsweise gering.
Zur Rose fanden nach Quartalszahlen zunächst keine klare Richtung. Die Papiere schwankten den ganzen Handelstag zwischen Plus und Minus herum. Sie gingen schliesslich mit Zugewinnen von 1,4 Prozent aus dem Markt.
In den hinteren Reihen stechen Wisekey (+3,4 Prozent) hervor. Das Unternehmen gewann einen Friedensnobelpreisträger für seinen Beirat.
(AWP)