Zudem hätten die Anleger nach sechs Wochen steigender Kurse einen Gang hinuntergeschaltet. Die seit Wochen anhaltende Erholungsbewegung sei aber nicht gefährdet, äusserten sich Marktteilnehmer positiv. Aber vor den Zwischenwahlen zum US-Kongress und angesichts der Zinsängste hätten sich viele Anleger etwas vorsichtiger verhalten. Denn der weitere Verlauf dürfte stark vom Wahlausgang und den am Donnerstag anstehenden US-Inflationszahlen mitbeeinflusst werden. Beide Events hätten das Potential, die Richtung der Aktienmärkte zu beeinflussen, hiess es im Handel. Derzeit wette der Markt auf einen Erfolg der Republikaner in beiden Kammern.

Der SMI schloss um 0,35 Prozent tiefer auf 10'750,39 Punkten und damit klar über dem Tagestief von 10'713 Punkten. Der breite Markt gemessen am SPI büsste 0,16 Prozent auf 13'735,72 Zähler ein. Derweil war der SLI, in dem die grössten Aktien nicht mit ihrem ganzen Gewicht enthalten sind, mit 1627,37 Zählern um 0,09 Prozent fester. Im SLI schlossen 19 Titel höher und 11 tiefer.

Stark unter Druck standen die Aktien der Credit Suisse (-2,8 Prozent), die die Gewinne vom Freitag mehr als einbüssten. Die Aktien der Grossbank wurden von Baader Helvea gleich auf "Sell" von "Buy" herabgestuft mit der Begründung, die CS habe erneut katastrophale Zahlen für das dritte Quartal 2022 veröffentlicht. UBS (+0,5 Prozent) schlossen dagegen fester.

Punktemässig ging der Druck auf den SMI vor allem von den drei Schwergewichten Nestlé (-1,0 Prozent), Roche (-0,7 Prozent) und Novartis (-0,7 Prozent) aus. Momentan sei der "sichere Hafen" eben nicht gefragt, sagten Händler dazu.

Zu den Verlierern zählten ausserdem die ebenfalls defensiven Givaudan (-0,6 Prozent) sowie Swiss Re (-1,1). Bei den Verlierern im SLI waren noch Richemont (-0,7 Prozent) zu finden. Der Luxusgüterhersteller wird am Freitag seinen Halbjahresabschluss präsentieren. Swatch gewannen dagegen 0,9 Prozent.

Die stärksten Gewinne verzeichneten die Aktien des Technologieunternehmens AMS Osram (+4,9 Prozent), die den Erholungspfad fortsetzten, auf den sie in der Vorwoche nach der Bilanzvorlage eingeschwenkt waren. Dahinter folgen mit Logitech (+4,3 Prozent), VAT (+3,2 Prozent), Temenos (+1,8 Prozent) und ABB (+1,2 Prozent) weitere Technologiewerte. Bei Logitech dürfte ein positiver Kommentar der UBS mitgeholfen haben, hiess es am Markt.

Bei den als Wachstumswerten eingestuften Medizintechnikern stachen Straumann (+2,8 Prozent) positiv hervor. Dagegen waren Sonova (-0,3 Prozent) und Alcon (-0,5 Prozent) im Minus.

Zu den Gewinnern zählten ausserdem die zyklischen Adecco, die weitere 2,3 Prozent gewannen. Sie waren nach der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen am Donnerstag gefallen, hatten den Verlust aber am Freitag bereits wieder aufgeholt. Kühne+Nagel gewannen 2,3 Prozent.

Gesucht waren zudem Swisscom (+1,0 Prozent). Hier hoben die Analysten der Credit Suisse ihr Rating und das Kursziel an. Im aktuell schwierigen globalen Marktumfeld profitiere Swisscom von stabilen Erträgen und einer niedrigen Verschuldung, hiess es.

Im breiten Markt legten Zur Rose (+9,4 Prozent) zu. Händler sprachen von auffälligen Deckungskäufen. Doch nun dürfte der Mist allmählich geführt sein, sagte einer.

Relief Therapeutics (+12 Prozent) profitierten von neuen Daten für seinen Kandidaten RLF-100 (Aviptadil). Der Reinheitsgrad einer neuen Formulierung sei nach sechs Monaten bei allen getesteten Temperaturen hoch gewesen, hiess es.

Rieter (+5,1 Prozent) profitieren von Aktienkäufen aus dem Management und Autoneum (+8,2 Prozent) von guten Autowerten.

(AWP)