Ob vor diesem Hintergrund mit einem Herbstrally zu rechnen sei, sei ungewiss. "Eigentlich spricht die Statistik für einen starken Monat", meint ein Händler. Denn meistens komme es im Herbst zu einem Aufschwung, der häufig bis in den November reiche. Doch dieses Jahr scheine es anders zu sein. Denn wegen der Konjunkturabschwächung könnte es auch in der Berichtssaison für das 3. Quartal zu grösseren Gewinnenttäuschungen kommen. Kurzfristig dürften zudem die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung des Fed am Mittwoch und der US-Inflationszahlen am Donnerstag für kursbewegende Impulse sorgen.
Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,78 Prozent tiefer auf 10'228,25 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,69 Prozent auf 1535,73 und der breite SPI um 0,84 Prozent auf 13'080,39 Zähler. 23 SLI-Werte geben nach und sechs legen zu. Kühne+Nagel sind unverändert.
An der Spitze der Gewinner stehen die Aktien von Credit Suisse (+1,3% auf 4,50 Fr.). Sie setzen die jüngste Erholung fort nach dem Rekordtief von 3,52 Franken aus der Vorwoche. Am Freitag war die Aktie um 5,4 Prozent gestiegen, nachdem die Bank mitgeteilt hatte, sie kaufe eigene Anleihen vorzeitig zurück. Zudem will die Grossbank am 27. Oktober ihre kommende Strategie vorstellen. Der Termin ist gesetzt und Vorabinformationen wird es nicht geben, erklärte die Bank der "NZZ am Sonntag".
Ebenfalls zu den Gewinnern zählen die Aktien von Sonova (+1,2%). Der Hörgerätehersteller hält am Dienstag einen Investorentag ab. Ebenfalls fester gehandelt werden Geberit, Swisscom, Adecco und Schindler mit Gewinnen zwischen 0,8 und 0,3 Prozent. Mit Ausnahme von Swisscom haben diese Aktien im bisherigen Jahresverlauf rund 40 Prozent ihres Wertes eingebüsst.
Auf der anderen Seite führen AMS Osram (-6,9%) die Verlierer an. Zusätzlich zum eh schon ungünstigen Umfeld in der Techbranche und den jüngsten Zahlen der Chiphersteller aus den USA sorge nun der Rückzug des Finanzchefs Ingo Bank für zusätzliche Unsicherheit und damit für Druck auf die Aktien, heisst es am Markt.
Grössere Abschläge gibt es zudem bei den Aktien aus der Luxusgüterbranche Richemont (-2,3%) und Swatch (-1,6%), beim Wachstumswert und Pharmazulieferer Lonza (-2,2%) und beim Vermögensverwalter Julius Bär (-2,1%).
Temenos büssen 1,6 Prozent ein. Abgaben bei Technologiewerten und Gewinnmitnahmen drücken laut Händlern auf die Aktien des Softwareherstellers. Das Genfer Unternehmen wird zudem vom aktivistischen Aktionär Petrus Advisers stark bedrängt, was zuletzt für steigende Kurse gesorgt hatte.
Auch die Anteile der defensiven Schwergewichts Roche (-1,5%) sind nicht vor Abgaben verschont. Etwas besser halten sich die beiden anderen Schwergewichte Novartis (-0,7%) und Nestlé (-0,4%).
Am breiten Markt fallen Leonteq negativ auf, die rund einen Fünftel ihres Werts verlieren. Gemäss einem Bericht der "FT" soll der Derivatspezialist eventuell in Geldwäscherei und Steuerhinterziehung verstrickt sein.
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(AWP)