Die Hoffnungen auf ein Jahresschluss-Rally scheine sich damit wohl endgültig erledigt zu haben, meint ein Händler. Denn auch ohne neue Corona-Ängste müssten die Anleger zwischen Konjunkturhoffnungen und Inflationssorgen balancieren. Eine prosperierende Wirtschaft werde sofort auch mit steigender Inflation in Verbindung gebracht. Allerdings sei so kurz vor dem Jahresende nicht mehr mit grösseren Aktivitäten und Umsätzen zu rechnen. "Die Positionen dürften bezogen sein, viele Marktteilnehmer sind zwischen den Jahren abwesend", sagt ein Händler. Daher könnten die Kurse noch ein wenig abbröckeln. Der Jahresstart dürfte dann wohl noch etwas holperiger werden als zuvor erwartet. Denn nun sorge neben Geldpolitik und Ukrainekrieg auch noch Corona für zusätzliche Unsicherheit und damit auch höhere Volatilität.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI ermässigt sich gegen 08.15 Uhr um 0,23 Prozent auf 10'787,72 Punkte. Die 20 SMI-Werte werden zwischen -0,1 und -0,7 Prozent niedriger indiziert.

Ob die am Nachmittag erwarteten wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt die Kurse noch stärker beeinflussen könnten, werde sich weisen, heisst es am Markt. Seitens der Unternehmen sind die Impulse allerdings sehr dünn gesät.

Die grössten Einbussen verbuchen wie in den USA die Technologietitel, denen einmal mehr die höheren Renditen besonders zusetzten, wie ein Händler sagt. So werden AMS Osram, Logitech und VAT zwischen -1,3 und -0,5 Prozent tiefer gestellt.

Die Aktien von Novartis sind um 0,4 Prozent schwächer indiziert. Der Pharmakonzern bezahlt laut einem Reuters-Bericht in den USA 245 Millionen Dollar zur Beilegung eines Kartellverfahrens. Novartis wird vorgeworfen, die Einführung von Nachahmerprodukten seines Bluthochdruck-Medikaments Exforge in den USA verzögern zu wollen.

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(AWP)