Doch auch wenn die Ergebnisse erst in ein paar Tagen offiziell feststehen dürften, "von den Finanzmärkten dürften die Zwischenwahlen in den USA schon bald als sogenanntes Non-Event abgehakt werden", lautet eine weitere Einschätzung. Denn vieles werde sich mit dem sich abzeichnenden Patt in Washington in den kommenden zwei Jahr nicht mehr ändern. Und mit Stillstand könnten die Finanzmärkte wie schon so oft gut leben. Womit die Investoren dagegen nicht leben könnten, seien immer weiter steigende Zinsen, die ihnen Verluste bei Anleihen und Aktien gleichermassen bescherten. "Deshalb bleibt der Fokus auch nach den Midterms ganz klar auf der geldpolitischen Agenda der US-Notenbank." Entsprechend sind es denn auch die für den morgigen Donnerstag anstehenden Inflationsdaten, die das Geschehen massgeblich beeinflussen dürften.
Der SMI tritt gegen 10.55 Uhr mit +0,04 Prozent auf der Stelle bei 10'830,84 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,19 Prozent auf 1643,40, während der breite SPI um 0,19 Prozent steigt auf 13'858,28 Zähler. Von den 30 Blue Chips geben 18 nach, neun steigen und drei sind unverändert.
Werte wie Straumann, Logitech, CS oder auch Sika machen mit Kursverlusten von bis zu 2,4 Prozent ihrem Ruf, auf der Seite der grössten Verlierer in diesem Jahr zu stehen, alle Ehre. Bei Straumann wirkt zudem ein Analystenkommentar von Julius Bär nach, der einmal mehr die nach wie vor anspruchsvolle Bewertung der Papiere als möglichen Bremsklotz hervorhebt.
Neben der CS geben noch weitere Vertreter der Finanzbranche nach. So kommen Swiss Life (-0,9%) nach Zahlen zurück, die mehrheitlich als solide bezeichnet werden. Nachdem sich die Aktien seit Mitte Oktober recht stetig nach oben gearbeitet hatten, könnten die aktuellen Verluste durchaus als Gewinnmitnahmen eingestuft werden.
Partners Group, UBS und auch Zurich fallen ebenfalls zurück und geben um bis zu 0,9 Prozent nach. Der Versicherer Zurich steht für den morgigen Donnerstag mit Zahlen auf der Agenda. Julius Bär und Swiss Re hingegen stemmen sich mit Kursgewinnen von bis zu 0,3 Prozent gegen den Abwärtstrend ihrer Branchenkollegen.
Im Falle von Sika (-1,0%) verweisen Händler auf eine eher gedämpfte Stimmung bei den Investoren wegen schwacher Zahlen und einem vorsichtigen Ausblick des deutschen Chemiekonzerns Lanxess. Zudem hatten die Papiere am Vortag deutlich zugelegt.
Erneut schwächer tendieren auch die Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch (-0,4%) und Richemont (-0,2%). Am Vortag hatten sie bereits unter einem negativen Analystenkommentar gelitten. Zudem wurden China-Hoffnungen ausgepreist. Mit den steigenden Corona-Zahlen in China seien zuletzt nun auch wieder die Sorgen vor erneuten Lockdowns aufgekocht.
Dem stehen Aufschläge von 1,2 Prozent bei Schindler und 0,5 Prozent bei Temenos gegenüber. Der Bankensoftwarehersteller wird erneut vom aktivistischen Aktionär Petrus Advisers angegriffen. Dieser fordert den Austausch des Konzernchefs und des Verwaltungsratspräsidenten. Zudem solle "unverzüglich" eine umfassende strategische Überprüfung des Unternehmens eingeleitet werden.
Dass sich der Schweizer Markt vergleichsweise besser schlägt als seine europäischen Pendants wie Dax und Co. verdankt er vor allem den drei Schwergewichten Roche, Novartis und Nestlé, die zwischen 0,9 und 0,2 Prozent hinzugewinnen. Roche kann dabei mit Studiendaten punkten.
In den hinteren Reihen stechen Valiant (+4,9%) und Idorsia (+1,9%) nach Analystenkommentaren positiv hervor. Am Ende des Kurstableaus sacken Medartis um 5,1 Prozent ab. Zur Rose fallen um mehr als 3 Prozent.
hr/rw
(AWP)