Die Stabilität des Aktienmarktes sei beeindruckend. Dies gelte umso mehr, also dass nach den jüngsten Inflationsdaten der Zieleinlauf für den Leitzins der US-Notenbank immer weiter verschoben werde. "Der Arbeitsmarkt in den USA ist zu stark und die Inflation zu hartnäckig, um ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus des Fed rechtfertigen zu können", so der Börsianer weiter. Und solange das Fed die Zinsen anhebe, werde auch die EZB nicht über ein Ende der Zinsschritte nachdenken. Im Handelsverlauf stehen noch US-Einzelhandelsumsätze und die US-Industrieproduktion als Impulsgeber auf dem Plan.

Der SMI gewinnt um 11.05 Uhr 0,17 Prozent hinzu auf 11'251,54 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,27 Prozent auf 1777,17 Punkte und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 14'490,67 Punkte. Im SLI gewinnen mittlerweile 22 Titel hinzu und acht fallen zurück. Im frühen Handel war das Verhältnis noch umgkehrt.

Im Gewinnerfeld sind zahlreiche Zykliker wie Sonova, Adecco oder auch Geberit zu finden, die zwischen 1,8 und 1,0 Prozent hinzugewinnen. Beim Hörsystemspezialisten verweisen Börsianer auf den Halbjahresbericht des australischen Konkurrenten Cochlear als Stütze. Dessen Aktien sind um annähernd 8 Prozent gestiegen.

Auch bei den beiden Uhrenherstellern Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,1%) machen Börsianer die Konkurrenz für die gute Entwicklung verantwortlich. Der Konkurrent Kering hatte am Morgen zwar mit schwachen Quartalszahlen kurzzeitig belastet. Eine gewisse Schubkraft gehe aber von den Aussagen des Finanzchefs zum China-Markt aus, wonach die Kering-Tochter Gucci in China gut ins neue Jahr gestartet ist. Dies unterstreiche die Hoffnung, dass die Nachfrage in China nach dem Wegfallen pandemiebedingter Ausgangssperren und Schliessungen eine kräftige Belebung erfahre.

Straumann-Aktien (+0,5%) setzen ihre jüngste Erholungsbewegung ebenfalls weiter fort. Die Käufer spekulierten darauf, dass die Medizintechnikfirma kommende Woche mit ihrem Ergebnis überzeugen werde, heisst es am Markt.

Von den drei Schwergewichten gewinnen lediglich Novartis (+0,2%) hinzu. Sie bilden damit ein Gegengewicht zu den schwächeren Roche-Bons (-0,2%) und Nestlé (-0,6%). Der Nahrungsmittelkonzern wird am morgigen Donnerstag seine Zahlen für 2022 veröffentlichen. Nach Einschätzung von Analysten dürfte der Konzern die eigenen Ziele eines organischen Wachstums von 8 bis 8,5 Prozent erreicht haben. Dabei dürften vor allem Preisveränderungen und weniger Volumenveränderungen der entscheidende Faktor gewesen sein.

Mit einem Kursabschlag von mehr als 1,6 Prozent halten die Aktien vom Logistiker Kühne+Nagel die rote Laterne bei den Blue Chips. Eine Abstufung der UBS belastet hier. Der zuständige Analyst erwartet, dass der Konzern 2023 unter erheblichen Schwächen im Handel und Druck auf die Frachtraten leiden wird.

In den hinteren Reihen springen Meier Tobler (+8,2%) nach Zahlen an. Bei den beiden Immobilienwerten SPS (+0,9%) und Peach Property (-2,3%) sorgen Analystenkommentare für entgegengesetzte Kursentwicklungen.

hr/uh

(AWP)