Am Dienstag pendelte der Leitindex SMI den gesamten Handelsverlauf um den Stand vom Vortag in einer Bandbreite von rund 70 Punkten, um dann letztendlich auf dem gleichen Punktestand vom Vortagesschluss zu schliessen. "Die konjunkturelle Situation scheint sich in Europa weiter aufzuhellen und wird trotzdem eher argwöhnisch betrachtet", kommentierte ein Marktbeobachter die Stimmung. So hat sich im Euroraum die Unternehmensstimmung im Januar weiter verbessert.
Erstmals seit einem halben Jahr deutet sie wieder auf Wirtschaftswachstum hin, womit sich laut Börsianern ein erster Silberstreif am Konjunkturhorizont abzeichnet. In den USA sei die Lesart aber eine komplett andere: Dort führten die besser als erwarteten Konjunkturdaten direkt zu Zinsängsten und potentiellen Renditeanstiegen, hiess es am Markt weiter. Auch zahlreiche jüngste Unternehmensnews inklusive massivem Stellenabbau wurden von Anlegern negativ beurteilt.
Der SMI ging unverändert zum Vortag bei 11'406 Punkten aus dem Handel. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und die Schwergewichte stärker gekappt sind, stieg um 0,19 Prozent auf 1773,65 Zähler. Der breite SPI schloss ebenfalls unverändert bei 14'650 Zähler. Im SLI legten 15 der 30 Titel zu, 13 gaben nach und zwei schlossen unverändert.
Im Fokus standen die Aktien von Swatch (+5,1%) und Logitech (+3,4%), die mit Ergebnissen aufgewartet haben und die Kursgewinne bis zum Schluss immer weiter ausbauen konnten. Der Uhrenkonzern hat 2022 Umsatz und Gewinn gesteigert, mit den Ergebnissen aber die Markterwartungen verfehlt. Für 2023 aber schliesst Swatch ein Rekordergebnis mit zweistelligem Wachstum nicht aus. Die Schweizer Uhrenexporte stiegen im vergangenen Jahr derweil auf ein Rekordhoch, wie ebenfalls am Dienstag bekannt wurde.
Dahinter blieben die Titel von Rivale Richemont (+0,4%) zurück. Allerdings hatte der Titel bereits nach der eigenen Vorlage der Quartalszahlen vergangene Woche massiv zugelegt.
Der Computerzubehör-Spezialist Logitech hatte derweil die vor rund zwei Wochen vorab veröffentlichten Vorabzahlen für das Weihnachtsquartal nun mehr oder weniger bestätigt. Umsatz und Gewinn sind zwar stark eingebrochen. Händler reagierten jedoch erleichtert, dass das Ergebnis nicht noch schlechter ausgefallen sei, hiess es am Markt. Angeblich wussten die Firmenlenker ausserdem an der Analystenkonferenz am Nachmittag zu überzeugen.
Allerdings waren Logitech am Tag der Gewinnwarnung vor knapp zwei Wochen um 17 Prozent eingebrochen und stehen auch nach dem Plus vom Dienstag seit Anfang Jahr 2023 immer noch klar im Minus. 2022 hatten die Papiere mit -26 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich verloren.
Zurich (+2,6%), Swiss Life (+2,1%) und Swiss Re (+1,7%) profitieren von einer Stärke bei europäischen Versicherungsaktien, hiess es unter Händlern. Diese würden mittlerweile als zurückgeblieben gelten. Die Bankentitel im Finanzsektor - CS (+1,1%), Julius Bär (+0,6%) und UBS (+0,4%) - legten moderater zu.
Zur Belastung für den SMI wurden hingegen die schwergewichtigen Nestlé (-0,6%), aber auch Novartis (-0,4%) und Roche (unv.) bremsten den Leitindex aus. Zu den grössten Verlierern unter den Blue Chips gehören weitere defensive Werte wie Alcon (-2,8%) sowie Technologiewerte wie AMS-Osram (-1,9%) oder Temenos (-0,7%). Auch Lonza (-1,9%) waren vor der Zahlenpräsentation am (morgigen) Mittwoch unter Druck.
Grösste Gewinner im SPI waren Crealogix (+13%), nachdem der Software-Dienstleister im ersten Halbjahr 2022/23 wieder schwarze Zahlen geschrieben hat. Im vergangenen Jahr hatte der Titel allerdings 64 Prozent verloren. Auch Komax (+3,9%) und Basilea (+1,0%) legten nach Zahlen zu. Hingegen schlossen Medacta (-3,7%) und Autoneum (-3,1%) nach Analystenkommentaren schwächer.
(AWP)