Kommenden Mittwoch werden die US-Notenbank Fed und am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsentscheidungen veröffentlichen. Während die EZB den Leitzins wohl nochmals um 50 Basispunkte anheben dürfte, wird vom Fed ein kleinerer Schritt von noch 25 BP erwartet. Ökonomen erwarten sich aber von den Geldhütern auch mehr Klarheit über Ausmass und Tempo weiter Zinsschritte. Davon dürfte auch abhängen, ob der seit Jahresanfang bestehende Aufwärtstrend anhalten werde, heisst es weiter. Derzeit seien die Anleger zwischen durchwachsenen Quartalsberichten und angekündigten Stellenstreichungen und guten Konjunkturdaten hin und hergerissen. Daher hätten sich die Anleger vor der Bekanntgabe der Zinsentscheidungen von Fed und EZB an die Seitenlinien zurückgezogen, sagte ein Händler.
Der SMI schloss mit 11'332,30 Punkten um 0,13 Prozent höher. Damit hat der Leitindex im Wochenvergleich ein minimales Plus von 0,03 Prozent verbucht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 0,17 Prozent auf 1778,03 und der breite SPI 0,13 Prozent auf 14'552,26 Zähler. Im SLI standen 18 Gewinner zwölf Verlierern gegenüber.
Die Gewinnerliste wurde von den Aktien der Softwareschmiede Temenos (+3,1%) angeführt. Sie setzten damit den Höhenflug seit Jahresanfang fort. Ein Händler sprach von spekulativen Käufen der günstig bewerteten Aktien. Dies sei wohl ähnlich wie bei SoftwareOne (+1,0%), denen am Vortag ebenfalls Spekulationen zu einem Kursplus verholfen hätten.
Dahinter folgten die Anteile des Sanitärtechnikkonzerns Geberit (+2,6%), die im Zuge eines guten Kommentars von Stifel gefragt waren. Mit Holcim (+2,19%) und Zehnder (+3,4%) waren weitere Bauzulieferer gefragt. Zudem hatten sich neu auch JPMorgan und Kepler Cheuvreux zuversichtlich über die Aussichten des Zementriesen geäussert.
Den Uhrenherstellern Swatch (+1,7%) und Richemont (+1,1%) kamen die starken Zahlen und Kommentare des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH sowie China-Fantasie zugute, hiess es am Markt.
Bei den Banken wurden CS (+1,2%) gegenüber der Konkurrentin UBS (-0,2%) bevorzugt. UBS veröffentlicht am kommenden Dienstag das Jahresergebnis. Bei den Versicherern lagen Swiss Re (-1,0%) nach dem Abgang des Underwriting-Chefs Thierry Léger klar im Minus. Zurich (-0,3%) und Swiss Life (+0,2%) schlugen sich besser.
Die stärksten Abgaben verbuchten aber die SGS-Aktien (-2,9%). Schon am Vortag waren die Papiere nach den Jahreszahlen zurückgekommen. Kepler Cheuvreux hatte den Titel auf "Reduce" von "Hold" zurückgestuft.
Ebenfalls unter Abgaben litten Givaudan (-0,8%) und Straumann (-1,0%) Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Anstiegen. Lonza (+0,04%) legten nach dem Höhenflug der Vortage nach Bilanzvorlage eine Pause ein.
Trotz Umsatz- und Gewinnrückgang beim Chip-Riesen Intel schlossen Logitech (+1,6%), AMS Osram (+0,6%) und VAT (+0,4%) fester. Dagegen gaben in den hinteren Reihen Comet (-0,5%) und U-blox (-0,7%) nach. Inficon (+0,2%) und Sensirion (+0,7%) legten dagegen zu.
Bei den drei Schwergewichten, die am Vortag den SMI ins Minus gedrückt hatten, setzten Novartis (-0,1%) und Nestlé (-0,2%) den Abwärtstrend fort. Roche (+0,1%) hielten sich hingegen gut.
Einen Kurssprung um gut 10 Prozent machten Starrag. Der Maschinenbauer hatte für 2022 mehr Umsatz und Aufträge vermeldet.
pre/cg
(AWP)