Zusätzliche Unterstützung verleiht das Schwergewicht Nestlé dem Markt, denn der Nahrungsmittelkonzern plant ein neues Milliarden schweres Aktienrückkaufprogramm, was im Markt gut ankommt und den Titel auf Rekordhoch treibt. Daneben steht die US-Geldpolitik weiter im Fokus der Anleger. Da die US-Inflationsdaten erst am Freitag veröffentlicht werden, könnten gewisse Marktteilnehmer bis dahin aber eine vorsichtigere Gangart einnehmen, wird vermutet. Denn wenn die Zahlen erneut negativ überraschten, sei damit zu rechnen, dass die Zinserhöhungserwartungen weiter zunehmen, sagt ein Händler.

Der SMI, der kurzzeitig auf das Rekordhoch von 12'651,20 Punkte stieg, notiert um 11.00 Uhr noch um 0,80 Prozent höher auf 12'613,81 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,61 Prozent auf 2037,76 und der breite um 0,78 Prozent auf 16'121,61 Zähler zu. Im SLI stehen sich 18 Gewinner und zwölf Verlierer gegenüber.

Im Fokus stehen Nestlé (+1,4%). Der Nahrungsmittelkonzern hat den Verkauf von L'Oréal-Aktien im Wert von gut 9 Milliarden Franken bekannt gegeben und hält neu noch gut 20 Prozent am französischen Kosmetikkonzern (vorher 23%). Der Erlös solle vor allem in Aktienrückkäufe fliessen. "Unser Wunsch geht in Erfüllung", kommentiert ein Analyst die News. Er hat berechnet, dass die Transaktionen bei Nestlé zu einer Gewinnverdichtung von rund 2 Prozent führt.

Doch noch grössere Gewinne verbuchen die Aktien von Partners Group (+2,5%), Kühne + Nagel (+1,8%), Logitech (+1,7%), Alcon (+1,2%), Geberit (+1,2%) und Sika (+1,0%), die schon am Vortag gut gelaufen sind und bis auf Logitech auch im Jahresverlauf erfreulich performt haben.

Zu den grössten Gewinnern zählen zudem Lonza (+2,4%). Das Lifescience-Unternehmen produziert den Impfstoff für den US-Konzern Moderna, deren Aktien am Vortag um mehr als sechs Prozent zugelegt hatten. "Unter dem Strich bleibt es so, dass gerade die Impfstoffhersteller ein Spielball der aktuellen Nachrichtenlage rund um das Virus und seine Varianten bleiben", kommentiert ein Marktteilnehmer. Mit Lonza ziehen auch andere Zulieferer für die Pharmaindustrie wie Siegfried (+2,6%), Bachem (+2,1%), Dottikon (+2,9%) und Polypeptide (+2,3%) klar an.

Gefragt sind auch Vifor (+0,8%), die in der Vorwoche aufgrund von Übernahmespekulationen deutlich zugelegt hatten. "Es gibt zwar nichts Neues, aber es könnte sich lohnen dabei zu bleiben", sagt ein Händler.

Auch die beiden Pharmariesen Novartis (+0,6%) und Roche (+1,1%) zählen zu den begehrten Werten. Sie profitierten von positiven Analystenkommentaren, heisst es.

Givaudan (+0,6%) werden von der Rückstufung des Ratings auf "Neutral" von "Buy" durch die UBS nur kurz belastet. Obwohl der Titel auf Rekordhoch steht, greifen die Anleger erneut zu.

Auf der anderen Seite konsolidieren die Luxusgüterfirmen Swatch (-2,5%) und Richemont (-0,5%), die Technologiewerte AMS (-1,2%) und Temenos (-0,4%) sowie die Grossbanken CS und UBS (je -0,5%) die Vortagesgewinne.

Auf den hinteren Rängen sticht Basilea (+1,5%) positiv hervor. Das Pharmaunternehmen erhält vom US-Konzern Pfizer eine weitere Meilensteinzahlung, nämlich zehn Millionen Dollar.

Achiko gewinnen 2,3 Prozent. Das Technologieunternehmen hat für den optimierten Covid-19-Schnelltest Aptamex die vollständige Zulassung in Indonesien erhalten.

pre/rw

(AWP)