Entsprechend stehen im Handelsverlauf denn auch die Inflationszahlen aus Europa oben auf der Beobachtungsliste. An den vergangenen Tagen hatten höher als erwartet ausgefallene Teuerungsraten in einzelnen EU-Ländern die Investoren bereits verschreckt. Die Preissorgen werden laut Börsianern auch durch die Öffnung Chinas nach der Corona-Pandemie geschürt. Die rasant belebte Nachfrage dort bereite Investoren Sorgen, dass eine steigende zyklische Nachfrage künftig die Preise noch weiter steigen lasse, und dabei die Kerninflation nicht sinke.
Der SMI verliert gegen 9.20 Uhr noch 0,30 Prozent auf 11'022,66 Punkte. Kurzzeitig war er unter die 11'000er Marke gerutscht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,47 Prozent auf 1754,05 Zähler und der breite SPI um 0,45 Prozent auf 14'201,29 Zähler. Im SLI geben 24 Werte nach und sechs gewinnen hinzu.
Auch charttechnisch sei der SMI derzeit angeschlagen, heisst es bei BNP Paribas. Ein Rutsch unter das gestrige Tagestief von 11'040 Punkten rücke die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie in den Fokus. Bei 10'964 Punkten müsse diese für Halt sorgen.
Zahlreiche Vertreter aus der Technologiebranche haben sich an diesem Morgen mit starken Zahlen und schwachen Ausblicken zu Wort gemeldet. VAT (-3,4%) etwa hat Zahlen im Rahmen der Erwartungen geliefert. Der vorsichtige Ausblick aber wird nicht gutgeheissen.
AMS Osram (-3,4%) werden laut Händlern durch einen Analystenkommentar belastet, wonach die iPhone-Absätze in Europa eher verhalten bleiben.
In den hinteren Reihen sacken SoftwareOne, Inficon und Comet nach Zahlen um bis zu 10 Prozent ab. Am aggressivsten werden Meyer Burger (-18%) nach gesenkten Produktionszielen verkauft.
hr/ys
(AWP)