Die Anleger seien ausserdem verunsichert wegen des Gaslieferstopps Russlands. Sie befürchteten, dass eine Rezession in Europa infolge der Energiekrise immer wahrscheinlicher wird. Und es sei nicht zu erwarten, dass Russland die Gaslieferungen so bald wieder aufnehme, sagt ein Händler. Die Gefahr für weitere Rückschläge an den Aktienmärkten schätzt er deshalb als erheblich ein. Am Nachmittag könnte aber die Veröffentlichung des ISM-Dienstleistungs-PMI den Markt trotzdem noch beeinflussen. Dieser gibt über die Stimmung in den Chefetagen der US-Dienstleistungsunternehmen Auskunft und erlaubt Spekulationen auf die Geldpolitik des Fed.
Der SMI steigt um 9.15 Uhr um 0,43 Prozent auf 10'866,40 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,66 Prozent auf 1659,92 und der breite SPI 0,42 Prozent auf 13'962,95 Zähler. 27 der 30 SLI-Werte werden zu höheren und drei zu niedrigeren Kursen gehandelt.
An der Spitze der Gewinner stehen die Aktien der Banken Julius Bär (+2,0%), CS (+2,0%) und UBS (+1,5%) sowie der Titel des Banksoftware-Herstellers Temenos (+2,0%) und der Partners Group (+1,9%). Sie standen am Vortag stärker unter Druck.
Gesucht werden auch Aktien von zyklischen Unternehmen wie Kühne + Nagel, Adecco, Schindler, ABB und Sika, die nach dem Kursrückschlag vom Montag nun zwischen 1,4 und 1,0 Prozent höher bewertet werden.
Auf der anderen Seite schwächen sich die als defensiv geltenden Novartis und Swisscom (beide -0,2%) etwas ab. Leichter notieren zudem Holcim (-0,1%). Roche und die Versicherer Swiss Re (+0,03%) und Zurich (+0,2%) sind gehalten.
Deutlich fester sind BKW (+3,9%). Der Stromkonzern hat im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang um 66 Prozent auf 71 Millionen Franken eingefahren. Operativ hat die BKW die Erwartungen aber übertroffen.
Dagegen reagieren die Aktien von Dufry (+0,3%) kaum auf die Neuigkeiten vom Investorentagt. Der Reisedetailhändler hat anlässlich des Investorentags über die Übernahme von Autogrill informiert und neue Ziele vorgestellt.
pre/tv
(AWP)