Für Entwarnung sei es allerdings zu früh, heisst es bei den meisten Marktteilnehmern. Der heutige Sprung nach oben könnte sich durchaus als kurzes Bärenmarktrally auf dem weiteren Weg nach unten erweisen, meinte ein Händler. Es sei jedenfalls weiterhin mit einem volatilen Geschäft zu rechnen. Die weiterhin grossen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen Bankenkrise dürften die Märkte weiterhin im Griff behalten. Und vor allem sei auch die weitere Entwicklung der Geldpolitik derzeit ein Stolperstein für die Börsen. Viele Marktteilnehmer würden wegen der Bankenkrise ein baldiges Ende der Zinserhöhung erwarten. Falls dies dann nicht eintrete, gebe es weiteres Enttäuschungspotential.

Der SMI notiert um 11.10 Uhr um 1,35 Prozent fester auf 10'777,61 Punkten, im Tageshoch waren es 10'806. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 1,13 Prozent auf 1699,31 und der breite SPI um 1,40 Prozent auf 14'133,29 Zähler. Unter den 30 Blue Chips gibt es aktuell 25 Gewinner und 5 Verlierer. Unter letzteren sind ABB (-1,4%) und Givaudan (-1,3%), die beide ex-Dividende gehandelt werden.

Weiter stark im Aufwind sind derweil Novartis (+6,3%), die damit rund 80 Prozent des SMI-Anstiegs ausmachen. Der Pharmakonzern hat mit seiner Krebstherapie Kisqali früher als erwartet gute Ergebnisse in der Behandlung von Brustkrebspatienten erzielt. Analysten sprechen von einem "wichtigen Meilenstein" bei der weiteren Entwicklung des Medikamentes. Damit stiegen jedenfalls die Chancen, dass Novartis mit der Therapie den erwarteten Spitzenumsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar in dieser Indikation erreichen werde, heisst es bei Vontobel.

Roche (-0,1%), die von Barclays auf "Equal Weight" von "Overweight" zurückgestuft wurden, hinken dem Rivalen klar hinterher. Im frühen Handel haben die GS bei 256,10 Franken ein weiteres Mehrjahres-Tief erreicht. Das dritte SMI-Schwergewicht Nestlé (+1,0%) legt derweil ebenfalls deutlich zu.

Im Fokus stehen weiterhin die Banken- und Finanzwerte. Die Aktien von UBS (-0,9%) und CS (+0,2%) legten anfänglich zwar kräftig zu, büssten schnell aber wieder an Wert ein, wobei erstere gar klar ins Minus fielen. Laut Händlern setzt sich immer mehr die Ansicht durch, dass die steigenden Zinsen auch negative Folgen für die Banken haben, vor allem dann, wenn gleichzeitig das Vertrauen der Kunden erodiere. Die anfängliche Gewinne seien daher schnell wieder verpufft. Am Freitag waren vor allem Aktien europäischer Grossbanken stark unter Druck gestanden. Vor allem bei der Deutschen Bank waren die Verluste phasenweise zweitstellig, aber auch andere europäische Grossbanken verbuchten herbe Verluste.

Partners Group (+2,0%) und Temenos (+2,7%) erfreuen sich derweil deutlich steigender Kurse. Der Bankensoftwarehersteller ist von der thailändischen Kiatnakin Phatra Securities verpflichtet worden. Auf leichtem Erholungskurs befinden sich auch die Versicherer Swiss Life (+0,7%), Swiss Re (+0,6%), während Zurich (-0,1%) bereits wieder leicht ins Minus gefallen sind.

Deutlich gesucht sind derweil noch Alcon (+2,3%), die von einem positiven Analysten-Kommentar profitieren und damit die Erholung der letzten zwei Wochen fortsetzen.

Am breiten Markt steigen Calida 0,5 Prozent. Beim Unterwäsche- und Lingerie-Hersteller hat sich der Ankeraktionär umentschieden: Entgegen der Ankündigung vom letzten Sommer will die Familie Kellenberger ihren Anteil von gut einem Drittel am Unternehmen nun doch nicht verkaufen. Epic Suisse (+1,6%) legen derweil nach Zahlen zu, während Comet (-1,3%) von einer 'Underperform'-Einstufung aus dem Hause Bank of America leiden.

uh/tv

(AWP)