Der marktbreite S&P 500 gewann 0,62 Prozent auf 4041,05 Zähler. Der Nasdaq 100 rückte um 1,32 Prozent auf 11 970,22 Punkte vor.
"Die US-Wirtschaft hat sich im vierten Quartal extrem robust gezeigt", beurteilte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners die Daten des US-Handelsministeriums. So stieg das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum dritten Quartal zwar nicht mehr so stark, legte aber dennoch auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent zu. Einige Bankvolkswirte befürchten aber weiterhin eine Rezession und verweisen auf die schwächelnde Konsumnachfrage in den USA. Die Anleger an den Börsen setzen daher nun weiter darauf, dass die US-Notenbank hinsichtlich ihrer Zinspolitik umsichtig vorgeht.
An den Märkten wird derzeit damit gerechnet, dass die Fed ihre Geldpolitik auf der nächsten Sitzung am Mittwoch noch etwas langsamer straffen wird als Ende 2022. Da hatte sie das Zinsanhebungstempo von 0,75 auf 0,50 Prozentpunkte heruntergesetzt. Für Anfang Februar wird aktuell eine Anhebung um 0,25 Punkte erwartet. Da im Jahresverlauf eine Rezession für möglich gehalten wird, werden zum Jahresende hin sogar Zinssenkungen erwartet.
Unternehmensseitig galt das Hauptaugenmerk Tesla , denn der Elektroautobauer hatte am Mittwochabend nach Börsenschluss über einen Rekordgewinn im Schlussquartal 2022 berichtet. Der fiel zudem besser als erwartet aus und linderte so die Sorgen um die Nachfrage und Profitabilität, die jüngst durch Preisrabatte auf Fahrzeuge ausgelöst worden waren. Über gemischte Signale beim Ausblick sahen Anleger hinweg. Konzernchef Elon Musk warnte mit Blick auf 2023 vor einer "sehr schwierigen Rezession". Sollte es so kommen, dürften allerdings auch die Materialkosten von Tesla deutlich sinken, hiess es.
Die Tesla-Aktien setzten ihre zum Jahresstart eingeleitete Erholung fort und übersprangen auch wieder locker die Marke von 150 US-Dollar. Zuletzt ging es um 9,5 Prozent nach oben auf 158,09 Dollar. Das Plus im noch jungen Jahr beläuft sich nun schon auf rund 30 Prozent. Von September bis zum Tief zu Jahresanfang hatte sich der Kurs zuvor allerdings gedrittelt.
Ansonsten lieferte die angelaufene Berichtssaison durchwachsene Signale. Die Papiere von IBM etwa sackten am Dow-Ende um 4,3 Prozent ab. Die Schweizer Bank UBS etwa bemängelte trotz insgesamt etwas besser als erwarteter Quartalszahlen schwache Margen und einen schwachen Ausblick auf den freien Barmittelzufluss des Computerkonzerns.
Die Papiere des ebenfalls im Dow notierten Chemieunternehmens Dow Inc verloren 0,2 Prozent. Die Quartalszahlen waren geprägt vom Lagerbestandsabbau in der Branche und bei Kunden, der Gewinn war rückläufig im vergangenen Jahr. Nun sollen Kosten eingespart und weltweit rund 2000 Stellen gestrichen werden.
An der Index-Spitze dagegen legten die Chevron -Aktien um 4,3 Prozent zu, denn der Ölkonzern will angesichts hoher Gewinne Milliarden an seine Aktionäre verteilen. So sollen ab April Aktien im Wert von 75 Milliarden US-Dollar (knapp 69 Mrd Euro) zurückgekauft werden. Zudem wurde die Quartalsdividende angehoben.
Abgesehen von einer Reihe weiterer Quartalsberichte rückten noch die Anteilsscheine der US-Tochter Qualtrics des deutschen Softwarekonzerns SAP in den Blick. Sie sprangen um etwas mehr als 31 Prozent hoch, denn die Walldorfer erwägen einen Verkauf./ck/nas
(AWP)