Am Donnerstag werden die Verbraucherpreise für Dezember veröffentlicht. Bislang hatten die Anleger bestenfalls mit vorsichtigem Optimismus auf diesen konjunkturellen Höhepunkt der Börsenwoche geschaut. So war der Dow dem Dax seit Jahresbeginn deutlich hinterhergehinkt. Die zentrale Frage ist, ob die Teuerung zurückgeht und so der US-Notenbank mehr Spielraum verschafft, die Leitzinsen nicht mehr so stark und zügig zu erhöhen wie in den vergangenen Monaten. Der marktbreite S&P 500 stieg stärker als der Dow mit plus 1,28 Prozent auf 3969,61 Zähler. Noch stärker legte der technologielastige Nasdaq 100 zu, er gewann 1,76 Prozent auf 11 402,53 Punkte.
Frühindikatoren für die Inflationsdaten am Donnerstag gäben Anlass zur Hoffnung, dass sich die Teuerung zum Jahresende 2022 abgeschwächt hat, hiess es in einer Studie des Brokers eToro. Dazu zählten zum Beispiel geringere Lohn- und Gehaltssteigerungen bei wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Chance, dass die US-Notenbank die Leitzinsen Anfang Februar nur um 0,25 Prozentpunkte erhöht, stünden aktuell bei 80 Prozent. Zuvor hatte die Fed die Zinsen viel stärker angehoben.
Die Aktien von US-Fluggesellschaften steckten den Ausfall eines von der US-Luftfahrtbehörde betriebenen Pilotenmeldesystems gut weg. Zeitweise ruhte am Mittwoch der komplette Inlandsflugverkehr. Die Papiere von American Airlines , Jetblue , United Airlines stiegen dennoch um bis zu mehr als vier Prozent.
Im Leitindex Dow zählten die Papiere des Chemiekonzerns Dow mit plus 2 Prozent zu den Gewinnern. Die Bank of America hatte die Verkaufsempfehlung für die Papiere gestrichen. Eine Verkaufsempfehlung von Bernstein Research für die Aktien von Salesforce liess die Papiere um 1,7 Prozent nachgeben. Nur Verizon gaben im Dow stärker nach als Salesforce.
Die Aktien von Bed Bath & Beyond setzen derweil nach den Quartalszahlen vom Vortag den Höhenflug fort. Sie schossen um weitere fast 70 Prozent nach oben. Die Aktionäre des Heimausstatters dürfte das gleichwohl kaum begeistern: Kosteten die Papiere im August noch bis zu 30 Dollar, so sind sie selbst nach der jüngsten Rally für 3,49 Dollar zu haben.
Die Aktien des Software-Entwicklers Atlassian zogen um 7,3 Prozent an. Die japanische Investmentbank Mizuho Securities schrieb in einer Studie, Atlassian dürfte zuletzt die Preise für verschiedene Angebote deutlich erhöht haben.
Der Euro stieg am Mittwoch mit 1,0776 US-Dollar auf ein Hoch seit Mai vergangenen Jahres. Zuletzt kostete er 1,0752 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0747 (Dienstag: 1,0723) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9305 (0,9326) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen, der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) legte um 0,45 Prozent auf 114,52 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere ging im Gegenzug auf 3,53 Prozent zurück./bek/zb
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
(AWP)