Der Dow Jones verlor im frühen Handel 0,25 Prozent auf 33 446,02 Punkte. Der marktbreite S&P 500 hielt sich mit plus 0,15 Prozent auf 4077,66 Punkte stabil. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte dagegen um 1,20 Prozent auf 12 877,87 Punkte zu.
An der Wall Street herrscht wieder Unsicherheit. Nach den Worten des Marktexperten Timo Emden ist die "Furcht vor einem weiteren Bankenbeben" zurückgekehrt in die Köpfe von Anlegern. "Im Fokus steht dabei abermals die First Republic Bank." Sie löse einmal mehr Sorgen vor erneuten Turbulenzen samt möglicher Ansteckungseffekte in der Branche aus.
Wie der Nachrichtensender CNBC aus nicht näher benannten Quellen berichtete, suchen Berater der um ihr Überleben kämpfenden First Republic Bank im Zuge eines Rettungsplans nach potenziellen finanzstarken Unterstützern. Sie sollen erneut eingreifen und helfen. Die Aktie, die am Vortag um nahezu rund 50 Prozent eingebrochen war, büsste weitere 27,5 Prozent ein und sackte auf ein Rekordtief.
Im Dow und S&P 100 zeigten sich zahlreiche Bankenwerte schwächer: JPMorgan und Citigroup verloren 1,7 Prozent, Wells Fargo gaben um 1,5 Prozent nach und Goldman Sachs sowie Bank of America rutschten um jeweils 0,5 Prozent ab.
In der Technologiebranche richtete sich der Blick vor allem auf Microsoft und Alphabet , deren Quartalsberichte mit Spannung erwartet worden waren.
Für die Aktien des Software-Giganten ging es um 7,5 Prozent auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Die 300 US-Dollar-Marke stellt aber weiterhin eine Hürde da. JPMorgan-Analyst Mark Murphy sah in den Quartalszahlen und dem Ausblick von Microsoft einen Beleg für dessen Führungsrolle im Technologiesektor sowie für die Robustheit seiner Geschäfte in einem schwierigen Umfeld.
Das Veto der britischen Wettbewerbsbehörde CMA gegen die Übernahme des Computer- und Videospielkonzerns Activision Blizzard konnte der guten Stimmung wenig anhaben. "Die Skepsis der Aktionäre hinsichtlich dieser geplanten strategischen Übernahme war bereits gross, und die CMA ist nicht die einzige Aufsichtsbehörde, die das Geschäft unter die Lupe nimmt", konstatierte Sophie Lund-Yates, Analystin bei Hargreaves Landsdown. Allerdings brauche Microsoft diesen Deal, um nach den enttäuschenden PC-Verkäufen das Wachstum anzukurbeln. Die Papiere von Activision Blizzard sackten um zehn Prozent ab.
Für die A-und C-Aktien von Alphabet ging es an der Nasdaq um jeweils etwas mehr als 1,3 Prozent hoch. Mit Blick auf die Quartalsbilanz des für Google, Youtube, Gmail und Chrome bekannten Konzerns lobte Analyst Eric Sheridan von Goldman Sachs die stabilen Umsatztrends und eine über Plan liegende Profitabilität.
Der Quartalsbericht des Chipherstellers Texas Instruments dagegen enttäuschte mit einem schwachen Jahresauftakt und einem daher vorsichtigeren Blick auf das zweite Quartal. Die Papiere verloren knapp zwei Prozent.
Im Dow ging es für die Boeing -Aktien um 1,8 Prozent hoch. Der Flugzeugbauer wies für das erste Quartal einen deutlich besser als befürchteten Barmittelabfluss auf bereinigter Basis aus und bekräftigte seine Auslieferungsziele für das laufende Jahr./ck/he
(AWP)