In Europa sorgen sinkende Gaspreise für eine positive Stimmung. In China deutet sich allmählich wohl eine konjunkturelle Erholung an. Zwar trübte sich die Stimmung der Einkaufsmanager (PMI) für das verarbeitende Gewerbe laut dem Wirtschaftsmagazin Caixin im Dezember weiter ein, doch sei interessanterweise ein weniger pessimistisches Bild gezeichnet worden als von offizieller Seite am Wochenende, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Stephen Innes, Managing Partner bei SPI, verwies zudem auf Berichte, denen zufolge die Zahl der täglichen Corona-Infektionen in den bevölkerungsreichen Zentren Chinas ihren Höhepunkt erreicht hätten.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start 0,4 Prozent höher auf 33 270 Punkte. Das Jahr 2022 hatte der bekannteste Wall-Street-Index mit einem Verlust von fast neun Prozent abgeschlossen, womit es das schwächste Börsenjahr seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 war.
Den technologielastigen Nasdaq 100 taxierte IG nach dem verlängerten Neujahrswochenende an diesem Dienstag 0,7 Prozent im Plus auf 11 013 Punkten. Der Auswahlindex der Nasdaq-Börse hatte das vergangene Jahr noch deutlich schwächer abgeschlossen. Sein Punktestand war 2022 um knapp ein Drittel zurückgegangen.
Unter den Einzelwerten könnten die Aktien der Börsenplatzhirsche Tesla und Apple in den Blick rücken. So verfehlte der Elektroautobauer 2022 trotz Preisnachlässen seine Verkaufsziele. Für die Aktie zeichnet sich vorbörslich nun ein Verlust von rund 4 Prozent ab. JPMorgan-Analyst Ryan Brinkman senkte prompt sein Kursziel für Tesla und bekräftigte sein "Underweight"-Urteil. Dass die Auslieferungen etwas besser als von ihm erwartet ausgefallen seien, sei grösseren Kaufanreizen zu verdanken gewesen, schrieb er und vermutet geringere Verkaufspreise und Margenabschwächungen. Tesla, so schrieb ergänzend Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi, sehe sich mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert, das 2023 bestehen bleiben dürfte und von vielen Investoren noch unterschätzt werde.
Apple zeigten sich vorbörslich marktkonform mit plus 0,4 Prozent. Analyst Jerome Ramel von Exane BNP Paribas strich sein "Outperform"-Urteil für die Aktie des iPhone-Herstellers und bewertet sie nun mit "Neutral". Das Kursziel lautet 140 US-Dollar.
Bewegt sein könnten nach Analystenurteilen ausserdem die Papiere des Zahlungsdienstleisters Paypal und Gilead Sciences . Paypal werden nun von Truist Securities unter Verweis auf hohe Barmittelbestände zum Kauf empfohlen. RBC ist dagegen vorsichtiger gestimmt für das Biotech-Unternehmen Gilead und senkte die Aktie auf "Sector Perform". Paypal zogen vorbörslich um 2,5 Prozent hoch, Gilead gaben zugleich 0,6 Prozent ab./ck/mis
(AWP)